Wie geht es weiter mit Sandro H.?

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Dreifachmörder Sandro H. wegen Versicherungsbetruges wurde am Donnerstag vertagt. Wie geht es nun weiter? Er soll in Paraguay ein Ehepaar getötet haben und für das Verschwinden seiner Ex-Freundin verantwortlich sein. Eine Verfolgung durch die Justiz scheint schwierig.

Der 44-Jährige steht einerseits im Verdacht, in Paraguay ein deutsches Ehepaar ermordet zu haben. Dafür kann Sandro H. nicht mehr verfolgt werden, weil die Behörden in Südamerika die Anklage wegen angeblich fehlender Beweise fallen gelassen haben.

Verfolgung durch Justiz schwierig

Auch in Österreich könnte der 44-Jährige unbehelligt davonkommen. Die heimischen Behörden gehen davon aus, dass seine Ex-Freundin Michaela Grabner umgebracht wurde. Sie ist seit 2006 spurlos verschwunden. Sandro H. gilt zwar inoffiziell als Mordverdächtiger, weil es aber keinerlei Beweise darüber gibt, kann er auch nicht dafür zur Verantwortung gezogen werden. Auch wenn sich in der nächsten Zeit herausstellen sollte, das die heute 30-Jährige umgebracht wurde, kann der ehemalige Zuhälter nicht so einfach von der Justiz verfolgt werden.

H. könnte durch Ausreise Mordanklage entkommen

Paraguay hatte der Auslieferung nach Österreich nur zugestimmt, wenn Sandro H. hier nicht wegen Mordes verfolgt wird. Hintergrund ist ein Passus in der Menschenrechtskonvention. Ein Land muss niemanden ausliefern, wenn für eine Straftat das angedrohte Strafausmaß höher ist, als im eigenen Land. In Paraguay beträgt die Strafhöhe für Mord 25 Jahre, in Österreich lebenslänglich. Der Verdächtige darf 45 Tage nach seiner Entlassung aus einer allfälligen Haft in aktuellen Betrugsfällen nicht verfolgt werden. In dieser Zeit könnte der Mann legal nach Südamerika ausreisen und würde einer etwaigen Mordanklage entkommen.

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