Görtschitztaler wollen Prüfer prüfen

Die Gemeinden des Görtschitztals wollen sich, was die Zukunft ihres Tales betrifft, nicht mehr nur auf Politik und Behörden verlassen. Sie fordern ein Umweltmonitoring und einen eigenen Görtschitztalfonds.

Wo steht das Görtschitztal nach dem HCB-Skandal? Wie hoch ist die Belastung für Mensch, Tier und Umwelt? Was kann getan werden, damit das Tal wieder einen besseren Ruf bekommt? Der Masterplan „Görtschitztal 2015+“ soll dem Görtschitztal helfen, zurück in die Normalität zu finden. Die vom HCB-Skandal betroffenen Gemeinden haben Maßnahmen erarbeitet, die einerseits das Image der Region verbessern und andererseits dazu beitragen sollen, zu mehr Geld für die Region zu kommen - mehr dazu in HCB: Masterplan für Görtschitztal fertig.

Unabhängige Kommission gefordert

Gefordert wird unter anderem ein Umweltmonitoring, das ganz unabhängig von bestehenden Kontrollstellen funktionieren soll, sagte Wolfgang Müller, Vorsitzender des Zukunftskomitees: „Gemeint ist damit nicht die Prüfung der Emissionen der Böden, die die Landesregierung und die Behörden sowieso machen müssen. Das wollen wir nicht ersetzen. Wir wollen die Prüfer prüfen und schauen, ob diese Prüfungen ordnungsgemäß gemacht werden, regelmäßig gemacht werden und den Kriterien entsprechend. Das soll sozusagen eine unabhängige Kommission überwachen und prüfen.“

Mehrere Millionen für Projekte

Die Görtschitztaler verlangen außerdem einen eigenen Görtschitztalfonds für einzelne Projekte im Tal. Die Landesregierung habe zugesichert, dass es außerdem Geld aus einem Projektfonds geben werde. Wie viel genau, steht nicht fest. Von der Größenordnung her dürfte sich die Unterstützung aber im Millionenbereich bewegen. Müller: „Jedes einzelne Projekt wird bewertet, beurteilt und soll dann aus diesem Fonds zumindest die Eigenmittel bekommen. Die restlichen Mittel sollen - wenn möglich - aus anderen Förderquellen erschlossen werden.“

Auf diese Weise sollen nicht nur gemeindeübergreifende Tourismuskonzepte ausgearbeitet werden, sondern auch das Überleben von Betrieben aus Land- und Forstwirtschaft, sowie Industrie gesichert werden. Derzeit werden die ersten Projekte ausgearbeitet, vor dem Sommer soll - unter anderem auch mit Unterstützung der EU - mit der Umsetzung begonnen werden.

Der Fonds dürfe nicht dafür verwendet werden, etwa den Schadensfall aufzuarbeiten bzw. die Sanierung der Deponie in Brückl oder der Verbrennung in Wietersdorf zu finanzieren, so Müller.

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