Schwarzarbeit: Verunsicherung bei Vereinen

Strafen für Schwarzarbeit oder nicht versicherte Mitarbeiter bei Vereinsfeiern haben viele Vereine verunsichert. Darüber wurde Montagabend in der „Radio Kärnten Streitkultur“ diskutiert. Eine Arbeitsgruppe soll demnächst dafür sorgen, dass Anzeigen wirklich nur „schwarze Schafe“ treffen.

Anlassfall für die jüngste Diskussion um die Freiwilligenarbeit war die Errichtung einer Mehrzweckhalle für die Gemeinde St. Urban. Auch freiwillige Helfer von Vereinen und erhielten dafür nach einer anonymen Anzeige Besuch von der Finanzpolizei – mehr dazu in Gemeindebau: Anzeige für freiwillige Helfer. Neben den Profis wurden auch Vereine für Hilfsleistungen einbezogen, wie zum Beispiel die Feuerwehr für Verschalungsarbeiten, sagt Bürgermeister Dietmar Rauter. Die Finanzpolizei führte dann vor Ort Erhebungen durch. Ein Verfahren läuft, die Verunsicherung war groß.

Arbeitsgruppe eingerichtet

Mittlerweile habe sich die Situation bei den Vereinen bereits gebessert, sagt Klaus Fillafer vom Kärntner Bildungswerk. Eine Broschüre der Gebietskrankenkasse zeige genau, wann eine Anmeldung und Versicherung nötig ist.

Vereinsmitglieder, die freiwillig und unentgeltlich für das Vereinsziel arbeiten, machen nichts falsch. Die Situation habe sich mit der verbesserten Information bereits beruhigt, sagt auch Bernd Riepan, Sprecher der freiwilligen Feuerwehren. Eine Arbeitsgruppe mit Finanzpolizei, Versicherungen und Wirtschaft soll demnächst dafür sorgen, dass Anzeigen wirklich nur schwarze Schafe treffen.

Gewinnoptimierung statt Vereinsarbeit

Grundsätzlich soll das Gesetz ja die Gewerbetreibenden schützen, die Auflagen einhalten müssen und Löhne zahlen. Sie würden Konkurrenz von Vereinen bekommen, die rasch das große Geld machen wollen, kritisierte Josef Löberbauer, Direktor der Gebietskrankenkasse.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal,
6. Mai 2014

Es gebe bei den freiwilligen Helfern schon schwarze Schafe, meinte auch Adi Kulterer, Vertreter der Gastronomie in der Wirtschaftskammer. Es werde etwa ein „Pseudo-Verein“ vor einer großen Veranstaltung gegründet und an allen Vorgaben vorbei gearbeitet. In letzter Zeit habe sich das gehäuft.

Gibt es eine Anzeige, muss die Finanzpolizei tätig werden, sagt deren Leiter, Rigobert Rainer. Druck durch die Kontrolle sei notwendig. Damit werde signalisiert, dass schwarze Schafe, zur Verantwortung gezogen werden. Diese würden nicht für den Verein, sondern nur für Gewinn arbeiten.

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