Letzter Anlauf für Skigebiet Petzen

Die Landesregierung hat am Dienstag beschlossen, die Petzen-Bergbahnen zum vierten und letzten Mal zum Verkauf auszuschreiben. Drei Mal scheiterte die Privatisierung bereits, nun gibt es wieder einen Investorengruppe.

Mit einer Vergabeentscheidung ist frühestens Anfang Oktober zu rechen. Die privaten Investoren rund um den Bleiburger Franz Skuk kommen großteils aus der Region. Die Gruppe trat an die Landesholding heran, dass sie die Lifte übernehmen möchte. Im Mai sprang der letzte potentielle Investor für die Lifte ab, danach schien das Aus für das Skigebiet endgültig. Mit der neuen Investorengruppe besteht nun wieder Hoffnung. Am Bleiburger Wiesenmarkt wurde am vergangenen Wochenende bereits damit begonnen, Saisonkarten für den Winter zu verkaufen – mehr dazu in Petzen: Kartenverkauf trotz ungewisser Zukunft. 998 Karten im Wert von 150.000 Euro wurden in diesen drei Tagen reserviert.

Unter bestimmten Umständen sei der Betrieb finanzierbar, sagen die Vertreter der Gruppe. Daher entschloss sich das Land, die Petzenlifte - zum mittlerweile vierten und letzten Mal - zum Verkauf auszuschreiben. „Es ist einen Versuch wert“, meinte dazu Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Die Ausschreibung der Petzenlifte sei im Wesentlichen vorbereitet.

Winterbetrieb nicht vorgeschrieben

In der neuen Ausschreibung ist eine Betriebspflicht von 120 Tagen vorgesehen, der Winterbetrieb ist darin aber keine Bedingung mehr. Dem Land ist vor allem wichtig, dass die Mountainbike-Strecke weiter betrieben wird, da EU-Förderungen daran hängen und der Betrieb damit verpflichtend ist.

Weiters muss die Gruppe in den nächsten vier Jahren 500.000 Euro investieren. Im Gegenzug gibt es vom Land 125.000 Euro pro Jahr. Auch übernimmt das Land ein Darlehen in der Höhe von 918.000 Euro, dazu kommt eine beschlossene Abgangsfinanzierung von 553.000 Euro. Weitere 125.000 kommen jährlich von den Gemeinden Bleiburg, Feistritz und der Tourismusregion Südkärnten.

Seit 2002 neun Millionen vom Land

Auch der Investor sei bereit, „einiges in die Hand zu nehmen, um den Betrieb auf der Petzen sicherzustellen“, sagte LH Peter Kaiser (SPÖ) am Dienstag zu den Landesausgaben für die Petzen. Er erinnerte daran, dass seit 2002 insgesamt neun Millionen Euro Zuschüsse vom Land an die Petzen-Lifte flossen. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, meinte Landesrat Rolf Holub (Grüne). Er habe zwar Bedenken, aber „man lässt ja ein Auto auch nicht mitten auf der Autobahn stehen und steigt aus.“ Vor allem habe er Sorgen um die Umweltfreundlichkeit der Beschneiungsanlagen, „ich will aber auch kein Spaßbremser sein.“

ÖVP-Chef Christian Benger sprach sich für die Privatisierung aus, "das Land ist kein Unternehmer“. Vorab hatte Benger die Ausschreibung kritisiert und gefordert, die Kosten für das Land zu reduzieren. Deshalb wurde der am Dienstag unterzeichnete Regierungssitzungsakt zuvor noch einmal umgeschrieben.

Landesrat Gerhard Köfer sagte auf die Frage, warum das Team Kärnten zugestimmt hat: „Es liegt jetzt an der Referentin, auch einen Betreiber-Investor zu finden. Dem wollen wir nicht im Wege stehen, wir werden kein Projekt, das in Kärnten die Chance auf Realisierung hat, im Wege stehen - im Gegenteil“.

Aufatmen im Bezirk Völkermarkt

Erleichtert reagierte der Sprecher des Bürgermeister des Bezirks Völkermarkt, der SPÖ-Landtagsabgeordnete Jakob Strauss, auf den Beschluss. Dieser sei „der entscheidende Schritt zur Rettung der Petzen und zur Sicherung des Winterbetriebes.“ Jetzt seien die Investoren am Zug. Es liege nun an ihnen und an der Bevölkerung selbst, die Petzen durch entsprechende Frequenz nachhaltig abzusichern.

Ausschreibung erfolgt in wenigen Tagen

Nach dem Beschluss in der Landesregierung soll die Ausschreibung in wenigen Tagen veröffentlicht werden. In spätestens drei Wochen sollten die Angebote beim Land eingelangt sein. Danach erfolgt die Prüfung. Zur Angebotslegung eingeladen werden auch all jene, die bisher Interesse am Kauf der Petzenlifte bekundet haben.

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