2014: Jahr der Wetterkapriolen

Schneechaos, Überflutungen, Hagelstürme, das Jahr 2014 war in Kärnten von zahlreichen Wetterkapriolen geprägt. Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, sagen Meteorologen. Aber auch sonst war chronikal viel los in Kärnten - ein Rückblick.

Ende Jänner versanken Teile Oberkärntens unter einer Schneedecke, die teilweise mehr als 1,5 Meter dick war. Eine Woche lang ging in weiten Teilen Kärntens beinahe nichts mehr, das Schneechaos hatte das Land fest im Griff - mehr dazu in Schneechaos: Feuerwehr im Dauereinsatz. Tausende Menschen, vor allem im Lesachtal oder am Nassfeld, waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten - mehr dazu in Lesachtal bleibt weiter unerreichbar. Ebenso waren tausende Haushalte ohne Strom. Die Schüler bekamen sogar schneefrei, die ÖBB sprachen erstmals eine Reisewarnung für Kärnten aus. Bundesheer-Soldaten schaufeln tageslang Dächer ab, damit diese nicht einstürzen.

Überflutungen und Hagelsturm

Nur wenig später beschäftigte das Wetter die Menschen wieder stark: Mitte Februar fiel im Großraum Klagenfurt so viel Regen, wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - mehr dazu in Überschwemmungen: Keine Entspannung. Vor allem entlang der Sattnitz standen Dutzende Keller unter Wasser.

Ein Hagelsturm Ende Juni ging als das heftigstes Gewitter des Jahres in die Geschichte ein - mehr dazu in Millionenschaden nach Hagelsturm. Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle richteten enormen Schaden an, vor allem in der Landwirtschaft. Auf 600.000 Euro wurde der Schaden hier geschätzt. Dazu kamen reihenweise verbeulte Autos, die Karosserie-Werkstätten hatten Reparatureinnahmen von rund zehn Millionen Euro.

Zwei Verletzte bei Blitzeinschlag

Anfang April schlug ein Blitz in den Rasen am Fußballplatz in Nötsch ein. Zwei Fußballer aus Sillian in Osttirol, die sich gerade für ein Spiel aufwärmten, wurden getroffen - mehr dazu in Nach Blitzschlag: Außer Lebensgefahr. Bei einem der Männer hörte das Herz kurzzeitig auf zu schlagen. Heute sind beide vom Blitz getroffene Sportler wieder wohlauf.

Wärmstes Jahr seit Messbeginn

Viele dramatische Wetterereignisse hätten das Land in diesem Jahr beschäftigt, bestätigt Meteorologe Christian Hohenwarter von der ZAMG: „2014 war in Kärnten das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Das passt gut zum Trend der globalen Erwärmung.“ Auch sei das Jahr eines der niederschlagreichsten gewesen - mehr dazu in Wärmstes Jahr seit Messbeginn.

Mord aus Eifersucht

Ein Mord aus Eifersucht am Parkplatz des Schlosses Margeregg in Klagenfurt sorgte Anfang November für Aufsehen. Ein 53 Jahre alter Mann wurde mit drei Kopfschüssen in seinem Auto getötet, der Mörder flüchtete Opfer mit drei Schüssen getötet. Zwei Tage lang suchte die Polizei nach dem Flüchtigen, in der Nähe von St. Ulrich wurde er dann in einem Waldstück festgenommen. Der 50 Jahre alte mutmaßliche Mörder gestand, seinen Nebenbuhler erschossen zu haben.

Fast-Food-Filialen vier Mal überfallen

Auch mehrere Raubüberfälle hielten in diesem Jahr die Kriminalpolizisten in Kärnten auf Trab. Gleich vier Mal wurden Filialen einer Fast-Food-Kette in Klagenfurt zum Tatort - immer kurz vor Ladenschluss stürmten Räuber die Lokale, dreimal in der Feldkirchner-Straße, einmal in der Völkermarkter Straße. Ein Überfall konnte geklärt werden, ein 23 Jahre alter Mann sitzt in Haft.

Mehrere Raubüberfälle

Sechsmal in diesem Jahr schlugen Räuber in Wettcafés zu - oft mit Pistolen bewaffnet. Drei der Überfälle wurden geklärt. Pörtschach wurde im Herbst zweimal zum Schauplatz von Banküberfällen. Ende Oktober stürmte ein Mann mit vorgehaltener Pistole die BKS-Bank im Ortszentrum - mehr dazu in Verletzter bei bewaffnetem Banküberfall. Bereits mit der Beute in der Tasche - drückte der Mann seine Gaspistole ab und verletzte einen Bankangestellten schwer am Kopf. Elf Tage nach dem Raub konnte ein 23 Jahre alter Tscheche als Tatverdächtiger festgenommen werden - er ist einschlägig vorbestraft.

Nicht einmal drei Wochen nach dem ersten Raub in Pörtschach wurde auch die dortige Raiffeisenbank überfallen - mehr dazu in 64-Jähriger als mutmaßlicher Bankräuber. Wenig später wurde ein 64 Jahre Alter Niederösterreicher von der Polizei geschnappt, er sitzt in Haft.

Brand in Mülldeponie

Meterhoch schlugen die Flammen in den Nachthimmel, der Feuerschein und die Rauchschwaden waren kilometerweit zu sehen: Am 23. November standen Teile einer Mülldeponie am Stadtrand von Klagenfurt in Vollbrand - Großbrand in Recyclinganlage in Klagenfurt. Brennendes Plastik sorgte für enorme Hitze. Zwei Feuerwehrmänner verletzten sich beim Einsatz, der Schaden an der Recyclinganlage beträgt etwa zehn Millionen Euro.

Umweltskandal HCB

Zum Jahresende erschütterte ein Umweltskandal Kärnten. Am 26. November wird bekannt, dass im Görtschitztal in Tierfutter und Milch giftiges Hexachlorbenzol (HCB) gefunden worden - mehr dazu in Umweltskandal HCB: Eine Chronologie. Bald gibt es eine heftige Diskussion darüber, wer wann was wusste. Auch die Zukunft der Deponie Brückl, wo der HCB-hältige Blaukalk gelagert wird, steht zur Debatte.

Links:

• Das Jahr 2014: Kurioser Rückblick
• Kultur 2014: Wenige Frohbotschaften
• 2014 – Wirtschaftslage blieb angespannt