Schadholz durch Winter: Holzpreis verfällt

Rund 600.000 Festmeter Schadholz hat der Winter vorwiegend in den Oberkärntner Wäldern verursacht. Das Schadholz muss rasch aus dem Wald, sonst droht eine Borkenkäferplage. Der Holzpreis sank um bis zu 25 Prozent, weil das Angebot so groß ist.

Von Möderndorf bei Hermagor geht es hinauf in Richtung Kühweger Alm. Rechts und Links in den steilen Hängen sind die Folgen des Schneebruchs zu sehen: Hunderte Bäume stehen ohne Wipfel da oder wurden entwurzelt. Forstunternehmer Arno Rohrmoser arbeitet sich mit seinen Leuten vor. Er schafft erst einmal die umgestürzten Bäume weg, damit der Forstweg überhaupt erst befahrbar wird: „Es geht voran, es sind dort hinauf rund 15 Forstkilometer. Entlang dieser Straße sind 2.000 bis 3.000 Festmeter.“ Die Arbeit sei gefährlich und sehr anstrengend, so Rohrmoser. Man müsse zu Fuß und mit der Motorsäge voran.

Schadholz aufarbeiten Wald

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Sägewerk in Hermagor.

Transporteure im Dauereinsatz

Ein paar Kilometer weiter, im Wald oberhalb von St. Lorenzen, wurde schon viel Schadholz aufgearbeitet. Das Problem ist jetzt, es vom Berg zu transportieren. Die Holztransporteure sind im Dauereinsatz. Einer von ihnen ist der Frächter Günther Bachmann: „In meinen 21 Jahren, wo ich im Geschäft bin, kann ich mich an sowas nicht erinnern. Ein Tag dauert jetzt 13 Stunden, von einem Berg zum anderen.“

Schadholz aufarbeiten Wald

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Ein „Forwarder“ im steilen Gelände.

Arbeit für die nächsten Monate

Auf dem Kreuzberg besitzen die Bundesforste große Waldgebiete mit vielen Schäden. An die 20.000 Festmeter Holz sind aufzurbeiten. Werner Sorger arbeitet sich mit dem Harvester durch so steiles Gelände, dass man es kaum zu Fuß bewältigen kann: „Wir haben ca. 450 Hektar Schadfläche. Ich denke es werden bei rund 20.000 Festmeter sein. Im Zug der nächsten Monate werden wir mit dem Aufarbeiten fertig sein.“

Schadholz aufarbeiten Wald

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"Holzpreis nur kurzfristig beeinflusst

Harald Zollner war früher selbst für ein großes Sägewerk tätig. Seit Dezember ist er bei den Bundesforsten für 5.000 Hektar Wald zuständig. Er sagt, den Holzpreis senke das derzeitige Angebot durch den Schneebruch nur kurzfristig: „Der Borkenkäfer ist latentes Thema. Im Hauptschadensgebiet haben wir schon große Käfer-Holzmengen gehabt.“ Derzeit liegt der Holzpreis bei 85 Euro. Die Aufarbeitung der Schneebrüche, vor allem im Gailtal, wird noch länger dauern, als zuvor angenommen.

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