Benger: Holzmarkt-Situation „dramatisch“

In Sachen Holzmarkt sei „Gefahr im Verzug“, so Forstreferent Christian Benger am Freitag. Eine gemeinsame Vorgehensweise von Land, Behörden, Kammer, Waldbauern und Industrie sei dringend erforderlich. Laut Landwirtschaftskammer sind bisher 60 Prozent des schadhaften Holzes aus den Wäldern gebracht worden.

Im letzten Winter mit Rekordschneemengen sind laut Benger etwa 600.000 Festmeter Schneebruch angefallen, die Sturmschäden in Mai würden 60.000 Festmeter betragen. Die großen Schadholzmengen der letzten drei Jahre - insgesamt 500.000 Festmeter - verschlimmerten die Situation zusätzlich. Nun müssten Maßnahmen gesetzt werden, um die bestehenden Schäden gering zu halten und um weitere Schäden zu verhindern, so Benger. Zusätzliche Nass-Holzlager sollen genehmigt werden, um einen Pilz- und Käferbefall zu verhindern. Außerdem werden die Waldbauern aufgerufen, erst im Herbst wieder Holz zu schlägern. Notfalls müssen forstschutztechnische Maßnahmen – bis hin zum Einsatz von zugelassenen forstlichen Pflanzenschutzmitteln – gesetzt werden, so die Landwirtschaftskammer in einer Aussendung.

60 Prozent Schadholz aus Wald abtransportiert

Derzeit stocke die Abfuhr des Holzes, weil einerseits die Holzindustrie an die Grenzen ihrer Lagerkapazitäten stoße und andererseits die Frächter trotz vollem Einsatz das Holz nicht über Nacht abtransportieren könnten. Bei einem Gipfelgespräch vereinbarten Waldbauern und Holzindustrie ein rascheres Vorgehen. „Wir müssen die Wälder rasch aufräumen. Jeder Waldbesitzer weiß, dass Holz, das liegt, zusätzlichen Schaden anrichten kann“, so Benger.

Für heuer sei jedenfalls mit einem neuen Höchststand an Borkenkäfer-Schadholz zu rechnen. Der letzte Höchststand im Jahr 1993 werde mit 350.000 Festmeter Schadholz beziffert.

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