Schloss Reifnitz: Ermittlungen abgeschlossen

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat ihre Ermittlungen rund um die Causa Schloss Reifnitz abgeschlossen. Es geht um den Verdacht der Untreue - die Gemeinde soll es zu billig an den Magna-Konzern von Frank Stronach verkauft haben.

Der Vorhabensbericht wurde „kürzlich“ an die Oberstaatsanwaltschaft Wien erstattet, sagte WKStA-Sprecher Erich Mayer zur APA. Was die WKStA in ihrem Vorhabensbericht empfiehlt, gab Mayer nicht bekannt. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass die Vorgehensweise auch vom Justizministerium abgesegnet werden muss. In der Regel dauert es einige Monate, bis eine Entscheidung über Anklage oder Einstellung fix ist.

Beschuldigte weisen Vorwürfe zurück

Beschuldigte in dem Verfahren sind - soweit bekannt - Magna-Gründer und Parteigründer Frank Stronach, sein Geschäftspartner Siegfried Wolf, der Bürgermeister der Gemeinde Maria Wörth, Adolf Stark (FPÖ) sowie Mitglieder des Gemeinderats. Alle Beschuldigten haben die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Schloss um 6,4 Mio. Euro gekauft

Magna hatte das Schloss samt 6,4 Hektar Seegrund 2005 von der Gemeinde Maria Wörth um 6,4 Mio. Euro gekauft. Es sollte laut Ankündigung ein Luxushotel mit allem Drum und Dran werden. Zur Sicherheit wurde im Vertrag ein Rückkaufsrecht verankert. Dieses ließ sich die Gemeinde in der Folge um eine Million Euro abgelten. Geworden ist aus dem Schloss am Wörthersee schlussendlich ein privates Feriendomizil für Stronach und Wolf.

2012 nahm die Justiz aufgrund einer Anzeige Ermittlungen auf. In der Zwischenzeit soll der Austrokanadier Stronach seine Anteile an dem Schloss an Wolf verkauft haben. In den Medien war auch von einem von der WKStA in Auftrag gegebenen Gutachten die Rede, dem zufolge der Kaufpreis nicht zu niedrig gewesen sei.

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