Neue Regierung, neue Asylpolitik

Mit dem politischen Wechsel in Kärnten vor einem Jahr hat sich auch die Asylpolitik schlagartig geändert. Quartiere wie auf der Saualm gehören der Vergangenheit an. Ebenso vorbei ist das Tauziehen zwischen Kärnten und dem Bund, wenn es darum geht, dass Kärnten neue Flüchtlinge aufnehmen soll.

Rund 1.400 Flüchtlinge sind zurzeit in 41 Quartieren in Kärnten untergebracht. Die Mehrzahl kommt aus Afghanistan, gefolgt von Syrien und der Russischen Föderation. Hier ist festzustellen, dass die aktuellen Krisenherde der Welt auf die Herkunftsländer und die Anzahl der Flüchtlinge Einfluss haben.

Schulungen für bessere Versorgung und Betreuung

An sich ist das Flüchtlings-Wesen Bundessache, dort wird auch entschieden ob ein Asylwerber schließlich einen Aufenthaltstitel bekommt oder nicht. In die Kompetenz der Länder fällt hingegen die Grundversorgung der betroffenen Menschen. 19 Euro bekommt ein Quartiergeber pro Person und Tag für Unterkunft und Verpflegung. In der Landesregierung gehört das Flüchtlingsreferat zu den Agenden des Landeshauptmannes. Peter Kaiser ist bemüht Vertrauen zwischen Flüchtlingen, den Behörden und den Quartiergebern herzustellen. Damit Versorgung und Betreuung reibungslos funktionieren, will Kaiser Schulungen anbieten.

Mehr Einrichtungen

Kärnten hat bereits Einrichtungen für unter 14-jährige Flüchtlingskinder, die alleine nach Österreich gekommen sind. Nun gelte es weitere Einrichtungen für ältere Jugendliche zu schaffen.

Bald mehr minderjähriger Flüchtlinge?

Kärnten könne für Österreichs Asylpolitik eine ganz bestimmte Rolle einnehmen, so Kaiser: „Ich habe die Innenministerin gebeten zu überprüfen, ob es im Interesse der Republik wäre, dass sich Kärnten vermehrt mit einem Teil seiner Quote der besonderen Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, wie sie derzeit im ehemaligen Landesjugendheim Görtschach untergebracht sind, widmet.“

Komitee: Weiter Verbesserungen nötig

Der neue Weg in der Asylpolitik des Landes wurde auch von jenen Organisationen begrüßt, die in der Vergangenheit immer wieder Kritik am Vorgehen des Landes geübt haben. Allerdings seien noch in verschiedenen Bereichen Verbesserungen nötig, so Angelika Hödl vom Kärntner Komitee für mehr Menschlichkeit.

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