Streit um Asylwerberkinder

Eine angebliche Äußerung vom Bürgermeister von Frantschach St. Getraud, in der Gemeinde sei kein Platz für Kinder mit Migrationshintergrund, sorgt für Wirbel. Er weist die Äußerung zurück, man habe nach Eröffnung eines Asylwerberheims nur aus personellen Gründen über Alternativen nachgedacht.

Vor einigen Monaten wurde in der Gemeinde ein Asylwerberheim eröffnet und der Vorwurf stand im Raum, der Bürgermeister würde die Kinder nicht in den gemeindeeigenen Institutionen unterbringen wollen. Konkret geht um drei Kinder im Alter zwischen fünf und neun Jahren. Um sie zu integrieren, seien verschiedene Varianten diskutiert worden, sagte der SPÖ-Bürgermeister Günther Vallant von Frantschach St. Gertraud.

Das Wort Ausländerfeindlichkeit weist er strikt zurück: „Eine der Überlegungen war auch, die Kinder nach Kamp zu geben, weil die Schule, die erste Klasse, in St. Gertraud momentan mit 24 Kindern sehr stark belegt ist. Aber dass die Gemeinde oder auch ich gegen die Kinder der Asylwerber in Frantschach St. Gertraud hier in der Schule bin, das muss ich entschieden zurückweisen.“

Zusätzliche Integrationslehrerin

Weil es in der Gemeinde mehrere schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund gebe - aus Serbien, Bosnien und anderen Staaten - habe die Schule eine zusätzliche Integrationslehrerin zugewiesen bekommen, die diese Woche ihren Dienst antritt. Somit stehe der Aufnahme der Kinder in der Regelschule nichts mehr im Wege, sagte Vallant.

Kamp wirbt um zusätzliche Kinder

Im zehn Kilometer entfernten Kamp gibt es auch eine Volksschule und einen Kindergarten. Für ihre Erhaltung setzte sich die ARGE für Bildung und Kultur ein. Obmann Franz Dorner brachte den Fall ins Rollen. Er sagte, Kinder mit Migrationshintergrund wären in Kamp jederzeit willkommen: „Wir hätten kein Problem. Wir würden uns freuen, wenn wir zusätzlich Kinder bekommen würden, weil wir eh jedes Jahr zu kämpfen haben wegen der Schülerzahlen. Wir haben zwar im nächsten Jahr zehn Schüler. Die nächsten paar Jahre sind abgesichert, aber je mehr, umso besser.“

Für Kamp wäre es, so Dorner, ein Vorteil, wenn Kinder - ganz gleich, ob mit oder ohne Migrationshintergrund - den Schulbetrieb auch in ferner Zukunft aufrecht erhalten könnten.