BayernLB stimmt Verkauf der Hypo Österreich zu

Die Ex-Hypo-Mutter BayernLB habe laut Hypo Alpe-Adria schriftlich zugestimmt, dass der Verkauf der Hypo Österreich an die britisch-indische Anadi Financial Holdings erfolgen kann. Mit einem Closing ist dieser Tage zu rechnen. LH Peter Kaiser (SPÖ) fordert die Prüfung einer „Bad Bank“.

Ein Sprecher der BayernLB erklärte, man habe die zur Verfügung gestellten Unterlagen ausgewertet und auf dieser Grundlage dem Verkauf zugestimmt, da keine Nachteile für die BayernLB erkennbar gewesen seien. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass die BayernLB uns keine unnötigen Hürden in den Weg stellt“, sagte ein Hypo-Sprecher Mittwochfrüh zur APA. Mit der Zustimmung sei „einer der wichtigen Schritte für das Closing gesetzt, das dieser Tage erfolgen kann“, sagte der Bankensprecher weiter.

Die Anadi Financial Holdings des aus Indien stammenden britischen Geschäftsmanns Sanjeef Kanoria zahlt 65,5 Mio. Euro für die Filialen der Hypo in Kärnten, Wien und Salzburg - mehr dazu in Hypo Österreich um 65 Mio. verkauft. Der Verkauf der 2009 notverstaatlichten Bank ist Teil der von der EU geforderten Restrukturierung und Privatisierung. Im Oktober segnete die Finanzmarktaufsicht (FMA) den Verkauf an die indische Kanoria-Familie ab, der Deal soll bis Jahresende endgültig abgeschlossen werden.

Kaiser: „Bad Bank“ prüfen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) meinte am Mittwoch in einer Reaktion, der Verkauf der Hypo Österreich sei ein wichtiger Neustart für die Bank. Die neue Bundesregierung sei nun gefordert, das Verwirrspiel rund um die Zukunft der Hypo International durch eine am wenigsten schmerzliche Lösung zu beenden. Statt theoretischer Diskussionen über einen Konkurs, müssten rasch die Möglichkeiten einer „Bad Bank“ geprüft werden. Die Uhr der Europäischen Wettbewerbskommission ticke jedenfalls, warnte Kaiser.

Ragger: Schaden bekannt geben

Der Kärntner FPÖ-Obmann Christian Ragger sagte am Mittwoch, er erwarte sich von Finanzminister Spindelegger, dass er bekannt gebe, wie viel Schaden in der Hypo verursacht wurde, als die Bayern am Ruder waren. Alle Verfehlungen der Führung sollen laut Ragger beleuchtet werden. Kaiser solle darüber Aufklärung verlangen.

Link:

• FMA genehmigt Verkauf von Hypo an Inder (kaernten.ORF.at, 9.10.2013)
• „Hypo Österreich“ bekommt neuen Namen (kaernten.ORF.at, 31.10.2013)