„Hypo Österreich“ bekommt neuen Namen

Der Käufer der Hypo-Österreich, der Inder Sanjeev Kanoria, hat am Donnerstag die Zentrale in Klagenfurt besucht. Er will der Bank einen Namen geben, die ihre „Kärntner Wurzeln“ widerspiegelt, welchen, steht noch nicht fest. Ansonsten soll die Bank eine Regionalbank bleiben.

Um 65 Millionen Euro kaufte Kanoria die Hypo Österreich Ende Mai. Der Verkauf der 2009 notverstaatlichten Bank war Teil der von der EU geforderten Restrukturierung und Privatisierung – mehr dazu in Hypo Österreich um 65 Mio. verkauft. Das Closing, also die endgültig Abwicklung des Verkaufs, ist für Ende November oder Anfang Dezember geplant. Er sei ganz bewusst am Weltspartag nach Klagenfurt gekommen, sagte Sanjeev Kanoria im ORF-Interview. Als künftiger Eigentümer der Hypo Österreich wolle er sich den Kunden zeigen und mit ihnen in Kontakt treten.

Hypo Österreich Umbenennung Sanjeev Kanoria

APA/Eggenberger

Was Kanoria in jedem Fall ändern will, ist der Name der Bank. Die Bank soll künftig nicht mehr „Hypo Österreich“ heißen, sondern einen Namen bekommen, an dem die Kärntner Wurzeln zu erkennen sind. Wie das Institut künftig heißen wird, ist aber noch offen.

Kündigungen nicht geplant

Kritikern, die behaupten, dass es ihm bei dem Kauf nicht nur um die Bank, sondern auch um die europäische Banklizenz gehe, widersprach Kanoria entschieden. Den Kauf bezeichnete er als „langfristiges Engagement“, schnelles Geld stehe nicht im Fokus. Die Hypo Österreich solle eine Regionalbank bleiben, mit dem bestehenden Kundenstock und den vorhanden Mitarbeitern. Er habe keinerlei Absicht, den Mitarbeiterstand zu reduzieren, im Gegenteil das Unternehmen solle mit Hilfe der Erfahrung der Mitarbeiter wachsen.

Keine Änderungen werde es im Management geben. Bei einer regionalen Bank sei es wichtig, dass Menschen an der Spitze sind, die im Land verwurzelt sind. Der Preis, den Kanoria für die Hypo zahlt, liege zwar deutlich unter dem Buchwert, billig sei die Bank aber trotzdem nicht. Man müsse sie schließlich konsolidieren und auch Rücklagen bilden. Dass er zusätzlich Geld in die Hand nehmen werde müssen, um das Geldinstitut für die Zukunft fit zu machen, sei ihm klar. Die Vorschriften und Regulierungen würden immer strenger, Banken müssten inzwischen auch für juristische Risiken finanziell vorsorgen.

Manager und Weltbürger

Der gebürtige Inder Kanoria lebt seit 25 Jahren in London, ist britischer Staatsbürger und versteht sich selbst als Weltbürger. Nach seinem Medizinstudium studierte Kanoria an der Business School in London, danach war er als Manager und Unternehmensberater tätig. Auch seine Familie in Indien ist im Bankengeschäft tätig, das habe es ihm ermöglicht die Hypo Österreich zu kaufen, sagte er.

Links: