FMA genehmigt Verkauf von Hypo an Inder

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat grünes Licht für den Verkauf des Österreich-Geschäfts der Hypo-Alpe-Adria-Bank an die indische Kanoria-Familie gegeben. Der Deal soll bis Jahresende abgeschlossen werden.

Laut Austria Presse Agentur (APA) erging am Dienstag ein entsprechender Nichtuntersagungsbescheid, bestätigte ein Behördensprecher. Die Anadi Financial Holdings des aus Indien stammenden britischen Geschäftsmanns Sanjeev Kanoria zahlt 65,5 Mio. Euro für die Filialen der Hypo in Kärnten, Wien und Salzburg. Das ist die Hälfte des Buchwertes - mehr dazu in Hypo Österreich um 65 Mio. verkauft (kaernten.ORF.at; 31.5.2013). Die Haftungen von rund 750 Mio. Euro verbleiben beim Land Kärnten.

Kanoria wurde von der FMA für bankenfit befunden. Wenn jemand eine wesentliche Beteiligung an einer Bank erwerben will, muss dieser den sogenannten Fit&Proper-Test durchlaufen. Da prüft die Aufsicht, ob der potenzielle neue Eigentümer geeignet ist, eine nachhaltige Entwicklung der Bank sicherzustellen, sagte FMA-Sprecher Klaus Grubelnik der APA.

FMA holte Auskünfte ein

Die Behörde sieht sich zuerst an, woher die Gelder für den Kauf der Bank stammen. Außerdem wird geprüft, wer der tatsächlich wirtschaftlich Berechtigte hinter der Gesellschaft, die als Käuferin auftritt, ist. Gegen diesen darf aufsichtsrechtlich noch nichts vorliegen. „Dazu werden auch Informationen von Schwesterbehörden eingeholt", erläuterte Grubelnik. Die österreichische FMA hat sich bei der Hypo also mit den Aufsehern in Großbritannien und Indien ausgetauscht. Aus Sicht der 2009 notverstaatlichten Hypo ist mit dem grünen Licht der FMA " ein wichtiger Schritt für die Einhaltung des Zeitplans für das Closing bis spätestens Ende 2013 gesetzt“, wie Banksprecher Nikola Donig der APA sagte.

Kaufvertrag im Sommer unterzeichnet

Die Anadi Financial Holdings von Sanjeev Kanoria sowie der im Sommer abgetretene Hypo-Chef Gottwald Kranebitter hatten den Kaufvertrag am 31. Mai 2013 unterzeichnet. Die Inder wollen das gesamte Österreich-Geschäft der Hypo übernehmen. Das sind 14 Filialen in Kärnten sowie zwei Geschäftsstellen - eine in Wien und eine in Salzburg, so Donig. Die Anadi-Gruppe betrachtet die Bewilligung der FMA als „wichtigen Schritt des Kaufprozesses, der nun zügig zum Abschluss gebracht werden kann“, wie sie am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte.