Rotes Kreuz klagt FPK-Politiker

Das Rote Kreuz lässt die Vorwürfe der FPK, es sei in den Anlageskandal seines Betriebsratsobmannes verwickelt, nicht auf sich sitzen. Es wird gegen die FPK-Politiker Kurt Scheuch und Christian Ragger wegen übler Nachrede Klage einbringen. Zwei weitere Klagen sollen folgen.

Anlass für die Auseinandersetzung ist der Fall des Betriebsratsobmannes des Roten Kreuzes, der das Privatvermögen von Kollegen und Freunden veruntreut haben soll. Mit dem Angebot, die Mittel veranlagen zu wollen, soll er rund drei Millionen Euro herausgelockt haben. Das Rote Kreuz beteuerte am Dienstag erneut, dass kein einziger Cent an Spendengeldern durch die Machenschaften des entlassenen Betriebsratsobmannes verschwunden sei.

Scheuch und Ragger hätten behauptet, die Hilfsorganisation und Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy hätten Spendengelder verzockt. Aus diesem Grund will Ambrozy nun Zivilklagen gegen Ragger und Scheuch wegen übler Nachrede einbringen.

Zwei weitere Klagen in Vorbereitung

In Vorbereitung seien zwei weitere Klagen. Eine nach dem Mediengesetz gegen die FPK-Zeitung „Kärntner Nachrichten“ auf Widerruf und eine wegen übler Nachrede nach dem Strafrecht. Die Klagen seien bereits vorbereitet und würden in den nächsten Tagen bei den entsprechenden Stellen eingebracht.

Die Äußerungen der beiden Politiker ordnete Ambrozy dem laufenden Landtagswahlkampf und dem Versuch zu, ihn und damit die SPÖ zu desavouieren. Ambrozy: „Wir können es uns nicht gefallen lassen, dass die Reputation des Roten Kreuzes wissentlich durch Falschaussagen untergraben wird.“ Noch habe es zwar keinen Rückgang bei den Spendengeldern gegeben, dies könne aber sehr schnell der Fall sein.

„Ragger sägt am eigenen Ast“

Ambrozy kritisierte weiters, dass neben Scheuch ausgerechnet der Landesrettungsreferent Christian Ragger das Rote Kreuz mit seinen Aussagen massiv schädigen würde. „Damit sägt er an seinem eigenen Ast“, erklärte Ambrozy. Blieben die Spendengelder aus, müsste die öffentliche Hand mehr Mittel zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung aufbringen

Ragger begrüßt Klage

Ragger begrüßte am Dienstag in einer Aussendung die Klage des Roten Kreuzes. So könnten vor Gericht viele offene Fragen mit Beweisanträgen geklärt werden. Er rate Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambroy zu prüfen, wie die Rot-Kreuz-Zentrale zu einer Drehscheibe für einen solchen Serienbetrug werden konnte, so Ragger. Es müsse außerdem zweifelsfrei festgestellt werden, dass er der Beschuldigte keine Möglichkeit hatte, Spendengelder zu „veranlagen“. Bisher habe das Rote Kreuz Prüfern Einsicht verweigert.

Ermittlungen gegen Ex-Mitarbeiter laufen

Der ehemalige Betriebsratsobmann, der die Privat-Gelder von Mitarbeitern und Kollegen veruntreut haben soll, sitzt weiter in U-Haft. Laut Staatsanwaltschaft wurde jetzt ein Sachverständiger beauftragt. Zur aktuellen Höhe des Schadens gibt es derzeit keine Auskunft. Inoffiziell wird von einer Schadenssumme von etwa drei Millionen Euro gesprochen.

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