Veruntreuung: FPK will Antworten von SPÖ

Der Anlege-Betrugsskandal rund um einen Rot-Kreuz-Betriebsrat bekommt nun auch eine politische Dimension. Die FPK meldete sich am Freitag zu Wort und verlangte Aufklärung von der SPÖ. Denn der Mann sei bei den Wahlen für die SPÖ angetreten.

Der verdächtige Betriebsratsvorsitzende des Roten Kreuzes sitzt immer noch für die SPÖ-Gewerkschaftsfraktion im Vorstand der Arbeiterkammer. Während er mittlerweile in Haft sitzt, kommen immer mehr Details rund um den Anlage-Betrugsskandal an die Öffentlichkeit - mehr dazu in Unterschlagung: Verdächtiger festgenommen. Die Arbeiterkammer versucht bereits unter Hochdruck zu klären, wieviel aus der Betriebsratskasse fehlt.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Gelder sind in einem Fonds angelegt; nun ermittelt auch die Staatsanwaltschaft, wie viel davon verspielt oder veruntreut wurde. Die AK-Prüfung zeigte, dass zumindest 35.000 Euro abgehen. Es könnte auch mehr sein, hieß es am Freitag von der Arbeiterkammer. Dort laufen nun auch die Telefone heiß. Es rufen Geschädigte an, die dem Rot-Kreuz-Betriebsratsvorsitzenden hohe Summen übergaben, an die sie nicht mehr herankommen.

Auch beim Bürgerbüro der Landesregierung melden sich Geschädigte, sagten die Freiheitlichen Regierungsmitglieder Kurt Scheuch und Christian Ragger, die am Freitag in einer Pressekonferenz Aufklärung verlangten - von der SPÖ, der Arbeiterkammer und vom Roten Kreuz. Denn die Geschädigten hätten dem roten Betriebsrat auch wegen seiner Funktionen als Vorstandsmitglied der Arbeiterkammer und Gewerkschafter Geld anvertraut, um es zu veranlagen.

Spendengelder doch betroffen?

Rund 1,1 Millionen Euro soll die Schadenssumme mittlerweile ausmachen. Die Freiheitlichen sprechen von mehreren Hundert Geschädigten, präsentierten dafür aber keinen Nachweis. Ebenfalls nur eine Vermutung der Freiheitlichen ist es, dass entgegen der Aussagen von Rot-Kreuz Präsident Peter Ambrozy doch Spendengelder veruntreut worden seien.

Hotline für Geschädigte

Sozialreferent Christian Ragger ließ für Geschädigte eine Hotline in der Regierung einrichten: 05 0536 57 444.

Scheuch: Spendenkonten überprüfen

FPK-Chef Kurt Scheuch verlangte eine Sonderprüfung: „Fakt ist, dass das Rote Kreuz mit Hinweis darauf, dass es zwei Geldkreisläufe hat, niemals den Spendenkreislauf überprüfen ließ, sondern nur die Fördergelder, die das Land zahlt.“ Es sei ein Recht der Öffentlichkeit, dass man Einsicht in die Spendenkonten nehme. Man könne nicht sicher sein, dass hier nichts passiert sei, so Scheuch. Die Arbeiterkammer überlegt eine Sondersitzung, um den Verdächtigen aus dem Vorstand abzuwählen, sollte er nicht freiwillig zurücktreten.

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