ÖVP-Parteitag: Obernosterer offiziell gewählt

Beim Parteitag der ÖVP in Finkenstein wurde Gabriel Obernosterer Samstagnachmittag offiziell zum Landesobmann gewählt. Bundesparteichef Michael Spindelegger vermittelte vor rund 750 Delegierten Aufbruchsstimmung.

Viel Aufbruchsstimmung wurde beim ersten ÖVP-Parteitag nach der Verurteilung von Josef Martinz am Samstag im Veranstaltungszentrum in Finkenstein von den Rednern vermittelt. Allen voran von Bundesparteichef Michael Spindelegger, der den neuen Geist der ÖVP beschwor. Rund 750 Delegierte kamen am Samstag zum „offenen“ und außerordentlichen Parteitag.

Klare Abgrenzung von der FPK

Erstmals waren alle ÖVP-Delegierten wahlberechtigt. Für Spindelegger war klar: „Ich spüre, dass es in diesem Raum viel Zuversicht gibt und wir in der ÖVP in Kärnten etwas zum Besseren wenden können - und zwar, dass wir Kärnten neu aufbauen.“

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Von der FPK will man sich künftig klar abgrenzen, erklärte der neue Parteiobmann Gabriel Obernosterer. Abgrenzen will Obernosterer sich auch von der Ära Martinz. Der 57 Jahre alte Lesachtaler Nationalratsabgeordnete und Hotelier war einziger Kandidat und wurde am Nachmittag mit 96,6 Prozent der Delegiertenstimmen gewählt. 609 gültige Stimmen wurden in Finkenstein abgegeben, lediglich 21 Stimmen davon waren gegen Obernosterer.

Chefredakteur Bernhard Bieche analysiert den ÖVP-Parteitag

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Landtagswahl-Kandidat noch offen

Obernosterer führte die Landes-ÖVP schon seit Ende Juli, nachdem bekanntwurde, dass Ex-Parteichef Josef Martinz in der „Birnbacher-Affäre“ in den Parteispendenskandal verwickelt war. „Ich verspreche euch im Sinne des Landes und der ÖVP: Wir wollen das Land mit aller euer Kraft wieder dorthin bringen, wie es uns allen Kärntnerinnen und Kärntnern zusteht“, kündigte Obernosterer mit sichtlicher Rührung an.

Als Obernosterer am Ende seiner Dankesrede noch bei seiner Familie um Nachsicht bat, versagte ihm sogar kurz die Stimme. „Wir sind erst am Anfang des Weges, aber ich hoffe, dass ich danach noch etwas Zeit für meine Enkelkinder habe.“

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Auch Landesrat Wolfgang Waldner stellte in seiner Rede die FPK an den Pranger und forderte einen neuen, würdigen Stil. Vor allem die Ausgrenzung von Kulturschaffenden, teilweise der slowenischen Volksgruppe und allen, die nicht der FPK hörig sind, missfiel ihm. „Wer von sich mit Anschüttungen auf andere ablenkt und dessen Horizont bei den Karawanken endet, der sollte dieses Land nicht führen“, sagte Waldner - mehr dazu in ÖVP zu Dobernig: Horizont endet an Karawanken.

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Ob Obernosterer oder Waldner Spitzenkandidat für die Landtagswahl sein wird, ist noch offen. Das soll laut ÖVP in einer Umfrage unter den Parteimitgliedern entschieden werden.

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