Klagenfurt stoppt Zahlungen an FH

In der Diskussion um die Standorte der Kärntner Fachhochschule stoppt nun die Stadt Klagenfurt die Zahlungen an die FH. Die 350.000 Euro pro Quartal zahle man erst wieder, wenn der Standort Klagenfurt gesichert sei.

Nach einem mehrheitlichen Aufsichtsratsbeschluss sollen die vier Standorte auf drei konzentriert werden. Der neue Plan der Fachhochschulen sieht folgende Änderungen vor: Der Gesundheits- und Sozialbereich aus Feldkirchen soll nach Klagenfurt wandern - das würde für den FH-Standort Felkirchen das Aus bedeuten. Die Technischen Studiengänge aus Klagenfurt sollen in Villach angesiedelt werden. Die Landeshauptstadt sprach sich bisher vehement gegen die Verlegung der technischen Studienrichtungen nach Villach aus.

Wulz: „Behandlung der Stadt ist letztklassig“

Wissenschaftsreferentin Andrea Wulz (Grüne) sieht sich nun gezwungen, die Zahlungen an die Fachhochschule „bis zur Klärung der Situation“ einzustellen. Sie habe Anweisung gegeben, die 350.000 Euro für das erste Quartal nicht auszuzahlen, bis es zu einer „Besserung der Kommunikation“ komme, sagt Wulz im ORF-Interview. Sie habe auch Bgm. Christian Scheider (FPK) am Dienstag darüber informiert. Sie erwarte sich nun eine Reaktion des FH-Aufsichtsrates und Gespräche, so Wulz.

„Die Behandlung der Landeshauptstadt Klagenfurt durch den Aufsichtsrat ist letztklassig“, sagte Wulz in einer Aussendung. Es gebe keine Informationen, keine Einbeziehung der Stadt und die Studiengänge würden ausgehungert. Trotz der Zusage von Bildungsreferent Uwe Scheuch (FPK) keine Entscheidung ohne das Einverständnis der Standortgemeinde durchzuführen, würde auf der Homepage der Fachhochschule die Übersiedelung der technischen Studiengänge nach Villach beworben. Dies führe zu einem massiven Rückgang der Anmeldungen am Standort Klagenfurt für das kommende Studienjahr.

FH: Umzug ist eine „Win-Win-Situation“

FH-Geschäftsführer Siegfried Spanz zeigte sich von der Zahlungseinstellung überrascht. Der Grund für das Minus bei den Anmeldungen für Klagenfurt sei, dass „interne Diskussionen von bestimmten Personen“ in die Öffentlichkeit getragen würden.

Der Umzug der technischen Studienrichtungen sei ein gültiger Aufsichtsratsbeschluss, die Geschäftsführung habe diesen umzusetzen. Da die Feldkirchner Studien nach Klagenfurt verlegt werden sei dies eine „Win-Win-Situation“. Klagenfurt werde ab dem Wintersemester 2012 mehr Studierende bei gleichen Zahlungen haben.

Eine mangelnde Gesprächsbasis mit der Landeshauptstadt sieht Spanz nicht: „Eine Gesprächsbeziehung ist immer dagewesen. Ich stelle mich gerne für Gespräche bereit“, so der Geschäftsführer. Zusatz: „Trotz unserer Bemühungen uns möglichst aus politischen Diskussionen raus zu halten, gelingt uns das leider nicht immer.“

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