neue bühne: „Krimi“ über Alzheimer und Demenz
Florian Zellers Stück erzählt die Geschichte des Alzheimerkranken aus der Sicht des betroffenen Andre. Dieser meint sich im Mittelpunkt einer Verschwörung. Sein Leben schrumpft auf wenige Ereignisse zusammen: Tage, Wochen, Monate scheinen wie weggewischt und sein Dasein prägt ein einziges Jetzt und Jetzt und Jetzt.
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Was ist Realität?
Für Michael Gampe, der Andre darstellt, ist es die Perspektive ein toller, dramaturgischer Kunstgriff, weil der Zuschauer in die Position des Mannes gesetzt werde: „Er sieht sozusagen durch dessen Augen auf die Welt.“ Das finde er persönlich sehr aufregend. Alles fängt damit an, dass Andres Tochter mit ihrem neuen Partner in eine andere Stadt ziehen und ihrem Vater eine Pflegehilfe zur Seite stellen will. Dieser meint aber, alleine zurechtzukommen. Es entspinnt sich eine Art Krimi zwischen dem Gefühl Andres, Opfer eine Verschwörung zu sein, und der Realität. Aber was ist denn eigentlich Realität?
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Zeitsprünge zeigen Gedächtnisverlust
Im Stück scheint auch die Zeit durcheinander geraten zu sein. Die Zeitsprünge im Handlungsverlauf spiegeln nicht nur Andres Gedächtnisverlust wider, erklärt Christine Wipplinger, die für Regie und Bühnenbild verantwortlich ist: „Das ist das Spannende an diesem Stück. Es geht nicht nur um jemanden, der sein Gedächtnis verliert - oder wollen wir es Demenz und Alzheimer nennen oder Älterwerden.“ Es stelle sich vielmehr die Frage, was wirklich die Realität sei.
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Das Stück ist überraschend, schräg, aber auch beängstigend, denn die Herausforderungen des Alters beschäftigen viele Familien und Angehörige. Das theatralische Spiegelkabinett „Vater“ über die Bedrohungen des Alters, die ganze Familien beschäftigen, erzählt eine überraschende, schräge, beängstigende, aber auch komische und schrille Geschichte. Es ist noch bis 2. März an der neuenbühnevillach zu sehen.