Maria Theresia: Briefe einer Kaiserin
Monika Czernin ist nicht nur als Autorin, sondern auch als Gestalterin von Fernsehdokumentationen höchst erfolgreich. Nach ihrem Bestseller über Anna Sacher und deren Hotel in Wien - mehr dazu in Ö1: Literarische Neuerscheinungen - präsentierte sie nun eine 34 Jahre währende Brieffreundschaft zwischen Kaiserin Maria Theresia und ihrer besten Freundin Sophie Enzenberg. Der Titel des Buches lautet: „Liebet mich immer - Maria Theresia - Briefe an ihre engste Freundin“.
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Briefe beinhalten viele Facetten
Sophie Enzenberg trat 1745 als Hofdame in die Dienste der Kaiserin. Schon ein Jahr später heiratete sie nach Tirol. Monika Czernin: „Dieser Briefwechsel beinhaltet alle möglichen Facetten, Politik, Alltag, Mode, die Kinder und die Verheiratung der Kinder.“
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Kaiserin übernahm Patenschaft für „schönen Franzl“
Thema der Briefe war auch die Verheiratung des Sohns der Gräfin Enzenberg, des „schönen Franzl“, wie sie ihn nannte. Franz Joseph von Enzenberg war das Patenkind der Kaiserin Maria Theresia.
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Tochter der Kaiserin residierte in Klagenfurt
Der schöne Franzl, Franz Joseph von Enzenberg, wurde später Obersthofmeister der in Klagenfurt residierenden ältesten Tochter der Kaiserin, Maria Anna. Es gelang ihm, deren Residenz zu einem Mittelpunkt des geistigen und kulturellen Lebens zu machen.
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Kaiserin kam einmal nach Klagenfurt
Maria Theresia selbst reiste ein einziges Mal durch Klagenfurt, im Juli 1765, als sie mit dem gesamten Hofstaat unterwegs zur Hochzeit ihres Sohnes Leopold nach Innsbruck war. Sie stieg im Palais Orsini Rosenberg, dem heutigen Rathaus, ab.
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Denkmal zu Ehren der Kaiserin: „Tresl aus Blei“
Damals wurde zu Ehren der Monarchin ein erstes Monumentaldenkmal auf dem Neuen Platz errichtet. Die „Tresl aus Blei“ musste aber bald der jetzigen dort befindlichen Statue weichen. Das Kaiserpaar stattete auch dem Besitzer von Schloß Ebenthal einen Besuch ab. Er war der Erzieher zweier Söhne Maria Theresias. In der benachbarten Pfarrkirche nahmen die Majestäten an einem Gottesdienst teil.
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Tod von Franz I. führte Kaiserin in Burn-out
Czernin: „Maria Theresia wusste noch gar nicht, was ihr in Innsbruck bevorstand, nämlich der plötzliche Tod ihres Mannes Franz Stefan. Dieser Tod war ein unglaublicher Schock für die Kaiserin und stürzte sie in absolute Depressionen.“ Kaiser Franz I. starb knapp fünf Wochen nach dem Besuch in Klagenfurt, kurz nach der Hochzeit seines Sohnes Leopold II. in Innsbruck an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt.
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„Nirgendwo sonst kann man so genau herauslesen, wie es ihr damals ging, als in den Briefen an Sophie Enzenberg, mit der sie gemeinsam diesen Tod in Innsbruck erlebte. Sie hatte sicherlich ein Burn-out erlitten“, sagte Czernin.
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 13.4.17
Nach dem Tod ihres Ehemannes machte sie ihren Sohn zum Mitregenten in den habsburgischen Erblanden. Allerdings erwies sich aufgrund unterschiedlicher politischer Vorstellungen die Zusammenarbeit zwischen Mutter und Sohn als relativ schwierig. Joseph II. war der erste Monarch des Hauses Habsburg-Lothringen. Das Geschlecht regierte dann bis 1918. 1780 starb Maria Theresia in Wien.