Gemeinderatswahl: Diskussion Feldkirchen

In der „Radio Kärnten Streitkultur“ waren am Montag die Kandidaten zur Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl aus Feldkirchen zu Gast. Sie müssen sich mehreren Herausforderungen stellen, denn eine Reihe von Großkonkursen schwächte die Region, viele Läden stehen leer.

Der Grüngürtel rund um Feldkirchen wird außerdem zunehmend zur Wohnstadt. Ein neuer Kreisverkehr soll Firmen in die Stadt locken und viele Probleme lösen. Der amtierende Bürgermeister Robert Strießnig (SPÖ) ist sich sicher, dass mit dem neuen Kreisverkehr im Norden der Stadt und der Verlegung der Gurktaler Straße gleich mehrere Baustellen in Feldkirchen gelöst werden können: „Das eine ist die Verbesserung der Verkehrssituation. Es gibt ein Gefahrenpotenzial bei der jetzigen Kreuzung, auch der Rückstau wäre Vergangenheit. Wir erschließen als Nebeneffekt 16.000 Quadratmeter für Wohnbau, Handel und Industrie.“

Liste FePlus gegen Kreisverkehr

Großer Gegner des Projekts ist Heinz Breschan. Er ist Unternehmer und tritt bei der Wahl mit seiner unabhängigen Liste FePlus an. Dem Kreisverkehr kann er wenig abgewinnen: „Das ist die teuerste aller Lösungen. Die Kosten-Nutzen-Relation ist nicht in Ordnung. Widmungsmäßig rücken wir ein Gewerbe- und Industriegebiet nahe an ein Wohngebiet. Es gäb e andere Möglichkeiten, zum Beispiel in Oberglan, dort sind flache Grundstücke und eine gute Verkehrsanbindung vorhanden.“

FPÖ sieht finanzielle Probleme

Robert Schurian, FPÖ-Vizebürgermeister, befürwortet das Projekt grundsätzlich. Er befürchtet allerdings, dass die Stadt das Projekt finanziell nicht stemmen könne: „Das Land hat uns aufgrund der Verkehrsfrequenz einen zweispurigen Kreisverkehr mehr oder weniger vorgeschrieben, damit es den drei Fünftelanteil bezahlt. Ein großer Teil der Zusagen stehen aber noch aus. Ich vermute, dass der große Brocken von 500.000 bis 600.000 Euro bei der Gemeinde bleibt.“

NEOS: Betriebe ansiedeln

Die Mehrheit der Parteien ist sich einig, dass sich im Norden der Stadt die Verkehrssituation verbessern muss. Aufgrund der schlechten Infrastruktur seien Betriebe bereits abgewandert, heißt es. NEOS- Spitzenkandidat Hannes Bergner: "Wir müssen Betriebe ansiedeln, damit die Bürger wieder in der Stadt Arbeit finden. Wenn Feldkirchen zur Wohnstadt wird, kann sich die Gemeinde nicht finanzieren.

Grüne wollen Kleinunternehmen fördern

Die Grünen können sich besondere Fördermaßnahmen für Ein-Personen-Unternehmen vorstellen. Spitzenkandidat Christoph Gräfling sagte in der Streitkultur: „Andere Gemeinden haben das erfolgreich umgesetzt. Es sind Gemeinschaftsbüroflächen, die den kleinen Unternehmen die Möglichkeit bieten, Infrastruktur zu nutzen.“

ÖVP: Familienfreundlicher werden

Die Stadt solle aber auch familienfreundlicher werden, forderte Martin Treffner (ÖVP) und schlug vor: „Unsere Kinderspielplätze zu renovieren, neue zu bauen. Ich gehe soweit zu sagen, im Winter auf dem Hauptplatz einen Eislaufplatz für Kinder zu machen und so familienfreundlich zu werden, dass wir von ganz Karnten her besucht werden.“ Ob auch mit dem neuen Kreisverkehr mehr kaufkräftige Kunden nach Feldkirchen finden, bleibt abzuwarten. Seinen Segen zum Großprojekt gab Treffner auf jeden Fall.

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