Streitkultur zur Arbeiterkammer-Wahl

Vom 3. bis 12. März findet in Kärnten die Arbeiterkammerwahl statt. Der Druck auf die Arbeitnehmer steigt, viele fürchten um ihren Arbeitsplatz. In der Radio Kärnten Streitkultur am 17. Februar haben die Spitzenkandidaten Lösungsansätze vorgestellt.

160.000 Arbeitnehmer sind wahlberechtigt und können über ihre Interessensvertretung neu entscheiden. Und die scheint vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtiger denn je, denn die Belastung am Arbeitsplatz nimmt zu. Immer weniger Menschen müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr produzieren, kritisierte Günther Goach, amtierender AK-Präsident und Spitzenkandidat der sozialdemokratischen Gewerkschaft: „Der Druck am Arbeitsplatz wird immer größer. In Österreich haben wir im Jahr 3,4 Millionen Krankenstandstage wegen psychischer Erkrankungen.“

Goach für kürzere Arbeitszeiten

Arbeitszeitverkürzung sei ein probates Mittel dagegen, meinte Goach. In Japan etwa sei die Wochenarbeitszeit in der Industrie von 42 auf 35 Stunden reduziert worden, dadurch habe es auch mehr Jobs gegeben. In Kärnten steigen die Arbeitslosenzahlen unterdessen weiter. Vor allem ältere Menschen finden immer schwerer einen Job. Ein Bonus-Malus-System in den Betrieben könne dagegen helfen, ist Christian Struger, von der christlichen Gewerkschaft überzeugt.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal,
18. Februar 2014

Birgit Niederl, Grüne und unabhängige Gewerkschafterin, setzt sich für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Immer noch gebe es zu wenige Angebote für die Kinderbetreuung, sagte sie. Vor allem alleinerziehende Mütter stünden oft vor großen Problemen. Deswegen brauche es mehr Kindergartenplätze und vor allem eine qualitativ hochwertige Betreuung.

FPÖ und BZÖ üben Systemkritik

Mit dem Machtwechsel in der Regierung veränderte sich auch die Zusammenarbeit zwischen Arbeiterkammer und Land. Die Arbeitnehmerförderung, dazu zählt auch der Pendlerzuschuss, wird wieder von der Arbeiterkammer ausbezahlt. Dadurch seien Mehrkosten entstanden, kritisierte Manfred Mischlin von den freiheitlichen Arbeitnehmern. Der Verkehrsverbund, der die Zuschüsse bisher abwickelte, habe für die Pendler viel mehr Anlaufstellen. Dass die AK jetzt wieder die Förderung abwickelt, koste bis zu 140.000 Euro.

Kritik am jetzigen System kommt auch vom BZÖ. Spitzenkandidat Klaus Kotschnig verlangte mehr Transparenz bei der Verteilung der AK-Gelder. So gebe es keine Information darüber, wie viel Geld die Kammerräte bekommen.

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