Biomassewerk: Laut Feuerwehr bestand Gefahr

Feuerwehr und Polizei haben beim Leitungsbruch im Villacher Biomasseheizwerk sehr wohl Explosionsgefahr gesehen, die Betriebsleitung beruhigte. Es habe nie Explosionsgefahr bestanden, es sei Materialbruch eines Rohres gewesen.

Der Zwischenfall im Heizwerk in Villach-Fellach sorgte auf jeden Fall am Samstag für Aufsehen, denn der massive Dampfaustritt war in der kalten Luft weithin zu sehen - mehr dazu in Dampfleitung in Biomassewerk gebrochen. Für die Betriebsleitung war das Bersten einer Dampfleitung ein Materialbruch. Für die Feuerwehr war es eine Explosion in der Dampfleitung.

Feuerwehr: Explosionsgefahr bestand

Laut Einschätzung von Feuerwehr und Polizei war auch die Gefahr einer Explosion der 900 Grad heißen Heizkessel gegeben. Laut Betriebsleitung habe es hingegen keinerlei Explosionsgefahr gegeben, so Betriebsleiter Ferdinand Mossegger. Es habe keinen Brand und keine Explosionsgefahr gegeben, es sei nur Dampf ausgetreten. Er schätzt den Schaden auf wenige tausend Euro und ist optimistisch, bald wieder ans Netz gehen zu können. Für den Betriebsleiter war es ein harmloser Zwischenfall, der zum Betrieb solcher Anlagen dazu gehöre, so Mossegger: „Es kann immer etwas kaputtgehen.“

Feuerwehr erkundete Gefahrenbereich

Für die Feuerwehr war der Vorfall nicht ganz so harmlos. Sie war mit 55 Mitgliedern mit schwerem Atemschutz und Wärmebildkameras im Einsatz, so Kommandant Harald Geissler: „Aufgrund unserer Erkundungserkenntnisse haben die sich ein genaueres Bild machen können, von wo und in welchem Bereich die Explosion stattgefunden hat und wo es zu massiven Schädigungen der Kraftwerksteile gekommen ist. Dann haben sie verschiedene Anlagenteile weggeschaltet, aufgrund dieser Erkenntnisse.“

Das Biomassewerk liefert Energie an die KELAG. Das 2011 erweiterte Werk war zuletzt mit einer Insolvenz in den Schlagzeilen, mit einem Schuldenstand von 19 Millionen Euro - mehr dazu in Biomasse-Werke in Schwierigkeiten(kaernten.ORF.at; 8.10.2013). Eigentümer sei nach wie vor die Erste Leasing, sagte Mossegger. In Insolvenz sei lediglich die alte Betriebsgesellschaft, der technische Betrieb werde weiter genau entsprechend den gesetzlichen Vorschriften geführt, so der Betriebsleiter.

KELAG: Versorgung gesichert

In einer Aussendung sagte die KELAG am Sonntag, der Ausfall des Werkes in Villach habe Fernwärmekunden verunsichert. Damit sei aber nur eine von acht Quellen ausgefallen, das habe keine Auswirkungen auf die Kunden, so KELAG-Wärme-Geschäftsführer Günther Stückler. Die KELAG nutzt die Abwärme eines Industriebetriebes und betreibt in St. Agathen ein eigenes Biomasseheizwerk. Weitere Heizwerke haben man in St. Magdalen, in Warmbad und in Auen. Ein kleiner Teil des Wärmebedarfes stammt aus der Verwertung von Deponiegasverwertung und von einer solaren Einspeisung, hieß es weiter.