Biomasse-Werke in Schwierigkeiten

Rund 150 Biomassewerke gibt es in Kärnten. Zwei Beinahe-Pleiten warfen Fragen nach der Wirtschaftlichkeit auf. Ältere Werke haben Probleme, weil sie gestiegene Rohstoffpreise aufgrund langfristiger Verträge nicht weitergeben können.

Die ins Trudeln geratenen Biomassewerke in Bad Eisenkappel und Eberndorf konnten gerade noch gerettet werden. Das Land Kärnten verzichtete auf die Rückzahlung von Darlehen in der Höhe von fast 1,5 Millionen Euro. Auch die örtlichen Banken sprangen ein. Das Problem: Biomassewerke die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, schlossen mit ihren Kunden Verträge über 15 Jahre ab. Während die Kunden von den niedrigen Preisen profitieren, stiegen die Preise für den Rohstoff Holz markant.

Martin Mayer vom Biomasseverband Kärnten sagte: „Damals war es üblich, dass man die Preise an die Verbraucherpreise gebunden hat und der Verbraucherpreis aber nicht die Entstehungskosten eines Fernwärmewerkes widerspiegelt. Die Preise sind seit 1995 bis 2012 um 30 Prozent gestiegen, die tatsächlichen Kosten haben sich aber um 50 oder 60 Prozent erhöht.“

Alte Verträge laufen aus

Alte Biomassewerke hätten oftmals zu wenige Kunden gehabt und die Förderungen wären auch sehr niedrig gewesen. Mittlerweile werden die Leitungen für die Anschlüsse zu einem Drittel von der öffentlichen Hand gefördert. Das Land führt künftig aber eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durch. Die Biomassebetreiber mussten preislich reagieren, sofern sie nicht schon vertraglich gebunden waren. Sie orientieren sich bei den Preisen für die Kunden jetzt an den tatsächlichen Kosten des Werkes, sagte Mayer. Werke neuer Bauart stehen gut da, die alten Verträge laufen nun aus und werden dann angehoben. Der Preis für Fernwärme aus Biomasse sei aber noch immer um fast die Hälfte niedriger als jener für Energie aus Öl, sagte Mayer. Biomassewerke hätten mehr Zukunft denn je.

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