Krainer neue TS-Chefin

Die Villacherin Andrea Krainer ist Montagabend bei der Krisensitzung der Bundespartei in Salzburg zur neuen Chefin des Teams Stronach (TS) in Kärnten bestellt worden. Sie soll die Geschäfte bis zu einer Mitgliederversammlung führen.

Montagabend erreichte die 50-Jährige der Anruf aus Salzburg, sie solle die Parteiführung vorerst übernehmen. Krainer: „Das Argument für mich, es zu machen, war, dass man mir gesagt hat, ich wäre jemand, mit dem alle könnten. Das freut mich sehr, obschon ich ja mit vielen Ecken ausgestattet bin. Das Hauptargument war für mich aber, dass ich glaube, dass die Bewegung Team Stronach eine sehr gute Bewegung ist und dass man sie nicht dadurch zu Fall bringt, dass man sich nicht einigen kann.“

Krainer arbeiten Schreibtisch

ORF

Andrea Krainer, die neue TS-Kärnten-Chefin

Vorstands- und Obmannwahl rasch angestrebt

Gerhard Köfer habe sie erst heuer im Februar kennengelernt, sagte Krainer. Nach der Landtagswahl begann sie in seinem Büro als juristische Mitarbeiterin. Nun soll sie die tiefen Gräben im TS zuschütten. Innerhalb von sechs Monaten will Krainer eine Mitgliederversammlung einberufen.

Gelernte Juristin

Andrea Krainer ist Juristin. Die Villacherin leitete jahrelang das EU-Büro des Landes Burgenland in Brüssel. Aus privaten Gründen kehrte sie nach Kärnten zurück. Vor ihrem Engagement beim Team Stronach war sie nicht parteipolitisch aktiv.

„Die Forderung nach der Basisdemokratie kann nicht nur ein Lippenbekenntnis sein. Wir müssen das leben und auf der Stelle den Landesparteivorstand und den Landesparteiobmann wählen. Ich bin das ja nur interimistisch. Das ist auch gut so. Wir müssen uns entscheiden, wer als Kandidat aufgestellt wird, so dass wir dann die Weichen für eine korrekte Wahl stellen können“, so Krainer.

Auf die Frage, ob sie selbst als Parteichefin kandidieren werde, antwortete Krainer: „Wir haben so viel zu tun und müssen versuchen, wieder Ruhe hineinzubringen, und müssen den Leuen erklären, was passiert ist, warum es passiert ist und warum es jetzt besser wird. Ich denke jetzt eigentlich nicht daran, ob ich kandidiere oder nicht. Das steht auch nicht im Vordergrund. Im Vordergrund steht jetzt die Arbeit.“

Arbeit in zweiter Reihe „gute Voraussetzung“

Darauf angesprochen, dass sie bisher keinerlei politische Erfahrung und auch kein Mandat innegehabt habe, meinte Krainer: „Ich habe sehr lange in der zweiten Reihe gewirkt und weiß, wie Politik abläuft. Bisher hatte ich immer das Glück, als Beraterin tätig zu sein und nicht direkt die Verantwortung übernehmen zu müssen. Ich denke, das ist eine gute Voraussetzung.“

In Köfers Büro wolle sie auch bleiben, auch wenn ihr Chef nun ihr Vorgänger als Parteichef sei. Eine Gratwanderung - zumal Köfer Misstrauen aus der Parteibasis entgegenschlägt. In welche Schritte dieses mündet, ist offen. Dazu gab die neue Parteichefin am Dienstag keinen Kommentar ab.

Links: