Zwei Basejumps vom Pyramidenkogel

Zwei Unbekannte sind am Samstagabend mit Fallschirmen vom Pyramidenkogel-Turm gesprungen. Ein Basejumper - laut Augenzeugen ein Australier - erklomm das Geländer im Beisein von mehreren Zuschauern und sprang in die Tiefe. Ein Niederösterreicher folgte kurze Zeit später.

Der höchste Holzaussichtsturm der Welt am Pyramidenkogel hat mit dem samstägigen Basejumpings mit den berühmtesten hohen Gebäuden der Welt gleichgezogen. Die Lebensgefahr, die die unbekannten Männer bei ihrem Tun bewusst in Kauf genommen haben, ist jedoch nicht zu unterschätzen. Nicht nur die darunterliegenden Plattformen, auch die Blitzableiter stellen eine enorme Gefahr für Springer dar.

Dritter Springer von Basejump abgehalten

Nachdem zuerst nur von einem Basejumper die Rede gewesen war, wurde Sonntagnachmittag bekannt, dass nach dem ersten Sprung noch ein zweiter Basejumper, dieser angeblich aus Niederösterreich, von der unteren Plattform sprang. Alles sei so schnell gegangen, dass von den Turm-Mitarbeitern niemand den Sprung verhindern konnte, sagte der stellvertretende Betriebsleiter gegenüber dem ORF. Ein dritter Springer ließ sich zu lange Zeit und konnte schließlich von einem Sprung abgehalten werden. Ein Video des Sprunges von der obersten Plattform tauchte am Sonntag im Internet auf der Videoplattform „Youtube“ auf. Es wurde binnen weniger Stunden über 1.000 Mal aufgerufen.

Basejumper am Pyramidenkogel

Youtube

Augenzeuge: Springer wirkte nervös

Laut Augenzeugenbericht wirkte Basejumper Nummer eins vor seinem Sprung sehr nervös. Er balancierte zuerst eine Zeit lang auf dem 1,20 Meter hohen Geländer der Aussichtsplattform, bevor er sich aus 73 Meter Höhe in die Tiefe stürzte. Einige Pyramidenkogel-Besucher hielten den Basejumper an den Händen fest, andere versuchten ihn offenbar zur Rückkehr zu bewegen. Vielen stockte der Atem als der Mann absprang - erst als sich der Fallschirm nach etwa 30 Metern öffnete und der Basejumper glücklich auf dem Parkplatz landete, herrschte Jubel. Nach seinem illegalen Sprung verschwand der Unbekannte sofort im Wald. Das sportliche Abenteuer könnte zwar rechtliche Folgen nach sich ziehen, aber nur wenn der Basejumper ausgeforscht wird.

„Prinzessin Horst“ hinterließ Kommentar

Unter dem am 17.8.2013 geposteten Video hat der Basejumper - bzw. der Videofilmer, dessen Nickname „Prinzessin Horst“ lautet - folgende Nachricht hinterlassen: „Sometimes you have to jump out of your comfort zone to feel alive“.

Bürgermeister rechnete mit Basejumping

Der Bürgermeister von Keutschach Gerhard Oleschko sagte gegenüber dem ORF, dass er fast schon damit gerechnet hätte, dass der neue Turm früher oder später Basejumper anziehen werde. Konsequenzen könne es aus jetziger Sicht keine geben, da man ja nicht einmal wisse, gegen wen überhaupt vorgegangen werden solle. Gemeldet war der Sprung jedenfalls nicht. Über die Höhe des Geländers hatte es in den vergangenen Wochen heftige Diskussionen gegeben. Viele Besucher meinten, das Geländer sei zu niedrig, die Absturzgefahr hoch. Die planenden Architekten konterten, das Geländer entspreche exakt den geltenden Vorschriften. Der Basejumper musste den Turm übrigens zu Fuß erklimmen, der Lift des Ende Juni eröffneten Acht-Millionen-Bauwerks ist seit einigen Tagen zum wiederholten Mal außer Betrieb - mehr dazu: Pyramidenkogel: Lift streikt wieder.