Gedenktafel für Naziopfer am Landtag

Kärntens Polit-Opfer der Nazi-Zeit sollen nicht vergessen werden. Am Kärntner Landtag wird deshalb eine Gedenktafel für die sechs von den Nationalsozialisten ermordeten Nationalrats- und Landtagsabgeordneten angebracht.

Ein entsprechender Antrag wird am kommenden Dienstag in der Sitzung der Kärntner Landesregierung von LH Peter Kaiser (SPÖ) eingebracht, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Landespressedienstes.

Biografische Kurzdaten

Franz Aschgan: 1899-1945, KZ Dachau; sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter 1930-1934; Anton Falle: 1886-1945, KZ Dachau; sozialdemokratischer Nationalratsabgeordneter 1921-1934; Karl Krumpl: 1909-1945, Wien Landesgericht (Hinrichtung); Landtagsabgeordneter im be-rufsständischen Landtag (Berufsstand Gewerbe) 1934-1938; Peter Melcher: 1878-1945, KZ Dachau; sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter 1918-1934; Vinko Poljanec: 1876-1938, Klagenfurt, Elisabethinenkrankenhaus; Poljanec soll an den Spätfolgen der Gestapohaft gestorben sein; Landtagsabgeordneter der Partei der Kärntner Slowenen 1921-1927; Franz Swoboda: 1887-1945, KZ Dachau; sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter 1930-1934.

„Erinnerung an barbarisches Unrecht“

Kaiser: „Die Opfer haben ein Recht auf Erinnerung und Gedenken, Erinnerung an das barbarische Unrecht, das ihnen angetan worden ist, und sie haben ein Recht, dass ihre Namen in Erinnerung bleiben“. Mit der Gedenktafel soll einer würdigen Gedenkkultur Rechnung getragen werden. Auf der Tafel werden Namen folgender Parlamentarier aufscheinen: Franz Aschgan, Anton Falle, Karl Krumpl, Peter Melcher, Vinko Poljanec und Franz Swoboda.

Thema der Regierungsitzung

Für die Umsetzung und die Gestaltung der Gedenktafel war bereits im Vorfeld eine Arbeitsgruppe installiert worden. Ihr gehörten Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl, der Klagenfurter Gemeinderat Reinhold Gasper (Grüne) und Vertreter der Landesamtsdirektion, des Bundesdenkmalamtes sowie der Landesimmobiliengesellschaft (LIG) an. In der kommenden Regierungssitzung am Dienstag wird über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe informiert.

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