Gedenken an die Opfer des Naziterrors

Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška hat am Samstag zur traditionellen Gedenkfeier für die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers auf dem Loiblpass eingeladen. Dem Gedenken wurde nun endlich mehr Platz gegeben, eine würdige Gedenkstätte fehlt aber noch.

Rund 600 Menschen kamen am Samstag zur Gedenkfeier auf die Nordseite des Loiblpasses, um jenen die Ehre zu erweisen, die auf der „Baustelle des Todes“ unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten.

KZ- Überlebender: „Ich fiel dem Tod von der Schaufel“

Einer der Überlebenden, Ivan Ivanji, sagte: „Ich gehöre zu denen, die dem Tod von der Schaufel gefallen sind und kann heute mit 85 Jahren noch vor Ihnen stehen“. Vor 70 Jahren, im Jahr 1943, fand der erste Häftlingstransport aus dem KZ Mauthausen in Oberösterreich in das Lager am Loibl statt. Dort mussten mehr als 1.600 Zwangsarbeiter bei bis zu minus 20 Grad, Hunger und zwischen meterhohen Schneemassen einen Straßen-Tunnel in die Karawanken schlagen. 39 Menschen starben, Dutzende kamen beim Rücktransport ins KZ Mauthausen ums Leben.

Gedenkstätte gegen das Vergessen

Der Erziehungswissenschafter Peter Gstettner von der Universität Klagenfurt versucht seit Mitte der 1990er Jahre mit dem Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška eine Gedenkstätte beim ehemaligen Nazi-Konzentrationslager zu errichten. Bis jetzt gelang das aber nicht - im Gegensatz zur slowenischen Seite. Gstettner: „Es ist deshalb sehr wichtig, weil es so lange vergessen war."

Auch der 85-jährige Ivan Ivanj warnte vor diesem Vergessen: „Das ist schon das Problem ihrer Generation, der Enkel und der Urenkel. An unserer Erinnerung, an dem was wir gefühlt und erlebt haben, kann sich nichts mehr ändern. Was man machen will, ist jetzt die Aufgabe der jungen Leute. Es hat in der Geschichte immer schreckliche Dinge gegeben, aber Hitler war wohl der Weltrekordhalter. Auch in diesem Augenblick sterben überall auf der Welt Menschen – unsinnigerweise".

Archäologen legten Gelände frei

Das Gelände des ehemaligen NS-Lagers wurde von Archäologen freigelegt. Die neue Kärntner Landesregierung stellte dafür mehr als 54.000 Euro zur Verfügung. Für ein würdiges Gedenken an die Opfer der NS-Verbrechen gibt es nun mehr Platz. Doch es sollte auch mit Namen und einer Gedenkstätte an die Opfer gedacht werden, betonte Gstettner.

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