Europas Solarbranche in der Krise

Die Kündigungen beim Kärntner Sonnenkollektoren-Herstellers Geotec zeigen die europaweite Krise der Branche. Grund dafür sind Förderungs-Kürzungen und die Billigkonkurrenz aus Asien. Derzeit läuft eine EU-Klage wegen Dumping.

Die Kärntner Firma Geotec musste 30 Mitarbeiter zur Kündigung anmelden - mehr dazu in Kündigungen bei Firma Geotec. Die Schwierigkeiten des Kärntner Solarunternehmens sind in Europa kein Einzelfall: Der thermische Bereich der Solarindustrie, Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung, hat bereits seit längerem zu kämpfen. Seit 2008 schrauben europäische Staaten die Förderungen zurück, die Nachfrage ist seitdem rückläufig.

Viele Hersteller stecken deswegen in einer Konsolidierungsphase, sagt Kärntens Solarpionier Robert Kanduth von der Firma Green one tec. Durch die Photovoltaik, der Nutzung der Sonnenenergie für die Stromerzeugung, ändere sich der Markt, hier gebe es meist mehr Förderungen.

Asien verkauft zu Dumpinpreisen

Sonnenkollektoren-Hersteller spüren den Konkurrenzdruck aus Asien weniger. Nicht so bei der Photovoltaik: Die Produktion der Photovoltaik-Anlagen ist kaum noch rentabel, Grund dafür sind Dumping-Preise asiatischer Unternehmen, die zunehmend den europäischen Markt überschwemmen. Auf diesem Sektor lässt sich nur noch über die Einspeistarife ins Stromnetz verdienen; eine Tarifpolitik, der die Solarenergie allerdings ausgeliefert ist.

Hersteller fordern Handelsbeschränkungen

Europa müsse sich endlich wehren, sagt Kanduth. Er fordert erneut wirksame Handelsbeschränkungen gegen subventionierte Importe: „Europa schaut zu, wie China die Solarindustrie mit staatlicher Unterstützung vernichtet. Sie liefern mit 30 Prozent Verlust und der Staat deckt die Verluste ab.Wir aber haben keinen Schutz und keine Unterstützung.“

EU-Klage der Solarunternehmer

25 europäische Solarunternehmen haben deswegen jüngst bei der EU- Wettbewerbsbehörde eine Klage in Brüssel gegen die chinesischen Hersteller eingebracht. Auch Kanduth schloss sich der Klage an. Ein Anti-Dumping-Verfahren wurde bereits eingeleitet. Im Sommer 2013 soll es eine Entscheidung der Wettbewerbshüter geben.

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