Pflegeheimbetreiber „Kursana“: Einigung

Nachdem die Betreiber des vor einigen Tagen vom Land gesperrten Pflegeheimes „Kursana“ in Villach scharfe Kritik an der Vorgangsweise bei der Probenentnahme übten und das Resultat bezweifelten, kam es Dienstagnachmittag zu einer Einigung.

Wie berichtet, wurde das Heim wegen hygienischer Mängel geschlossen. Dennoch sind laut den Heimbetreibern alle Bewohner im Heim verblieben. Sozial-Landesrat Christian Ragger (FPK) betonte am Dienstag in einer Aussendung, dass die Pflegeheimsperre aufgrund der Gutachten unvermeidbar war. Gleichzeitig stellte Ragger in einem Gespräch mit den Heimbetreibern die Wiedererteilung der Betriebserlaubnis noch für diese Woche in Aussicht.

Betreiber: Probenentnahme nicht korrekt

Die Betreiber des Altenwohn- und Pflegeheimes Kursana glauben, dass bei der Entnahme der Proben nicht alles korrekt abgelaufen ist. So seien die Hände der Angestellten direkt, nachdem sie mit Pfleglingen zu tun hatten, einer Abklatschprobe unterzogen worden. Wie berichtet, sind in der Küche und im Pflegebereich Fäkalkeime gefunden worden. Diese Keime finde man laut dem Vorsitzenden der Kursana-Geschäftsführung, Jörg Braesecke, in jeder Erdnuss-Schüssel. Das Land habe mit der Schließung des Heimes demnach überreagiert, die Hygiene im Heim sei in Ordnung, so Braesecke.

Reaktion des Landes „völlig unverhältnismäßig“

„Wir erachten das Vorgehen der Landesregierung als völlig unverhältnismäßig und der Situation nicht entsprechend. Ich glaube, um eine Situation zu regulieren, die innerhalb von drei bis vier Tagen abgestellt werden kann, ist es nicht nötig, die Bewohner einer Hauses in Angst und Schrecken zu versetzen. Hier hätte eine angemessene Fristsetzung gereicht“.

Künftig Probenentnahme einmal im Monat

Obwohl Sozial-Landesrat Christian Ragger den Bewohnern nahegelegt habe, das Heim zu verlassen, seien alle 117 Bewohner geblieben, so Braesecke. Für ihn ein Beweis dafür, dass alles in Ordnung sei. Am Montag habe ein Gespräch mit Ragger stattgefunden, der eine Wiedererteilung der Betriebserlaubnis für Ende dieser Woche in Aussicht gestellt habe. Das Heim sei nochmals gründlich gereinigt worden. Außerdem haben die Betreiber interne Prüfungen veranlasst und einen externen Gutachter beauftragt. Künftig sollen einmal im Monat Proben entnommen werden.

In einer Aussendung kündigte Ragger an, in den nächsten Wochen täglich ein Prüforgan ins Heim zu schicken. Dienstagnachmittag einigten sich Ragger und die Geschäftsleitung der Kursana darauf, erneut einen unabhängigen Sachverständigen zu bestellen, der die Hygiene im Haus bewerten soll. Gibt er grünes Licht, soll der Bescheid mitte nächster Woche aufgehoben und das Heim wieder geöffnet werden.

Mandatsbescheid sollte aufgehoben werden

Ragger meinte weiters: "Es wurde vereinbart einen gemeinsamen Sachverständigen anzuordnen, welcher erneut Überprüfungen der Hygiene im betreffenden Heim durchführen soll. Nach dessen Feststellung wird damit zu rechnen sein, dass der vom 27.07. angeordnete Mandatsbescheid mit dem befindlichen Ansatz „Gefahr im Verzug" aufgehoben werden kann", betonte Ragger nach dem heutigen Gesprächstermin.“

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