Hygienemängel in Villacher Pflegeheim

Wegen hygienischer Mängel ist am Samstag ein Seniorenheim in Villach-Warmbad geschlossen worden. Bei einem Lokalaugenschein wurden immer noch schwere Mängel gefunden. Eine Verlegung der 117 Senioren ist nur mit Zustimmung der Angehörigen möglich.

Angehörige der betroffenen Senioren hatten die hygienischen Missstände beim Sozialreferat des Landes gemeldet. Kurz darauf sei ein pathologisches Gutachten erstellt worden, sagte Sozialreferent Christian Ragger (FPK). Der Betreiber hatte drei Tage Zeit, die Mängel zu beheben. Am Samstag fand eine unangemeldete Kontrolle statt, bei der immer noch schwere Mängel vorgefunden worden seien, so Ragger. Es wurden gesundheitsgefährdende Keime entdeckt.

Ragger: Fäkalkeime entdeckt"

Ragger: „Es handelt sich um schwerste Hygienemängel, wir haben Fäkalkeime gefunden im Bereich der Küche und bei den Bewohnern gefunden haben. Es ist Gefahr von Leib und Leben gegeben. Wir haben um zehn Uhr die Überprüfung mit Polizei, Fachaufsicht und Juristen des Landes durchgeführt. Das führte zur Schließung des Hauses, es war nur notdürftig geputzt.“

Verlegung nicht einfach möglich

Wegen der Rechtslage sei es derzeit nicht möglich, die Bewohner auf Anordnung des Landes in andere Heime umzusiedeln, sagte Soziallandesrat Christian Ragger (FPK). Hierfür müssten die Angehörigen die Zustimmungen geben.

Hotline für Angehörige

Für alle 117 Heimbewohner stehen ab sofort Ersatzpflegeplätze zur Verfügung, heißt es aus dem Sozialreferat. Außerdem wurde eine Hotline eingerichtet, unter der Angehörige alle notwendigen Informationen bekommen. Telefon: 0664/80 536 22 709

Es werde aber von Seiten des Landes alles getan, damit zumindest vorübergehend wieder ein hygienischer Zustand hergestellt werden kann, sagte Ragger und rät den Angehörigen, die Bewohner rasch in andere Heime zu bringen. Ragger: „Wir haben auch gleichzeitig, das will ich den Angehörigen sagen, Sorge dafür getragen, dass es in Villach genügend Heimplätze gibt. Eine Umsiedlung wäre jederzeit möglich.“

Strafe für Betreiber

Der Betreiber muss nun mit einer Verwaltungsstrafe rechnen. Außerdem werde das Sozialreferat auch eine Sachverhaltsdarstellung wegen Körperverletzung an die Staatsanwaltschaft schicken. Laut Ragger habe es bei einigen Bewohnern schon Krankheitsfälle wegen der hygienschen Zustände gegeben.

Kursana wehrt sich

Am Samstag meldete sich die Seniorenresidenz Kursana in einer Aussendung zu Wort. Darin wird die Aktion als „völlig unverhältnismäßig und unangemessen“ bezeichnet. Eine Schließung sei schon vor der Prüfung am Samstag beschlossen worden. Man werde mit allen juristischen Mitteln gegen die Aktion vorgehen. Man betonte, wo Menschen zu Hause seien, könne die Umgebung nie hundertprozentig keimfrei sei.