Trockenheit kurbelt Umsätze an

In Kärnten ist es derzeit viel zu trocken. Viele Bauern fürchten bereits um ihr Wintergetreide, das Trinkwasser ist teils knapp. Gastronomie, Sportartikelhandel und Bauwirtschaft profitieren jedoch stark von den frühsommerlichen Werten.

Viel Sonne und bis zu 20 Grad im März: Auch wenn am Wochenende entlang der Karnischen Alpen ein paar Regentropfen fallen, in Kärnten ist es seit längerem viel zu trocken. Die Landwirtschaft fürchtet deshalb bereits um das Wintergetreide. Und in einigen Regionen muss die Feuerwehr die Haushalte mit Trinkwasser versorgen.

Andere Wirtschaftszweige profitieren hingegen von den frühsommerlichen Temperaturen, etwa die Gastronomie. Kaffee- und Gasthäuser mit Gastgärten sind derzeit gut besucht.

Radverkauf hat sich verdoppelt

Der Sportartikelhandel gehört ebenfalls zu den Gewinnern des warmen Wetters. Im zu Ende gehenden Winter verzeichnete der Sportartikelhandel Absatzrückgänge, die Nachfrage nach Skiern und Skibekleidung war wegen des verspäteten Saisonstarts in den Skigebieten im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die derzeit frühlingshaften Temperaturen werden aber zumindest einen Teil des Rückgangs wettmachen.

Die Nachfrage nach Sportgeräten und Sportbekleidung für Sport im Freien ist derzeit sehr groß, sagt Günter Paulitsch von „Gigasport“ Klagenfurt. Bisher habe man doppelt so viele Fahrräder wie im Frühling des Vorjahres verkauft. Um die große Nachfrage zu stillen, müsse man derzeit in der Produktion Doppelschichten arbeiten, auch im Werkstättenbereich gebe es Sonderschichten.

Auch Bauwirtschaft profitiert vom Wetter

Auch die Bauwirtschaft profitiert von den milden Temperaturen. Seit Ende Februar ist laut Arbeitsmarktservice bereits ein Drittel der Mitarbeiter, die den Winter über Arbeitslosengeld bezogen haben, wieder bei einem Unternehmen beschäftigt.

Sommer- und Wintersportler in den Skigebieten

Skifahren ist trotz der hohen Temperaturen noch in den meisten Skigebieten möglich. In Bad Kleinkirchheim verbinden die Gäste derzeit den Wintersport mit dem Sommersport, von der Piste geht es direkt ins Freibad bei der Therme, sagt Eike Reutler von den Bergbahnen. Das frühlingshafte Wetter bringe keine Nachteile: „Wir haben jetzt Wanderer, Radfahrer, Motorradfahrer – und Skifahrer hier.“ In Bad Kleinkirchheim und anderen Skigebieten sollte Wintersport noch zu Ostern möglich sein, ist Reutler optimistisch, denn der künstliche Schnee halte länger.

Für die Profis reicht der Schnee in Bad Kleinkirchheim allerdings jetzt nicht mehr aus. Der ÖSV hat die technischen Bewerbe - Slalom und Riesenslalom - der österreichischen Meisterschaften, die in der nächsten Woche stattfinden, in die Innerkrems verlegt. Ursprünglich hätten dort nur die schnellen Disziplinen ausgetragen werden sollen.

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