Sollen Raucher länger arbeiten?

Rauchen am Arbeitsplatz wird zunehmend zum Problem. Es geht um den Nichtraucherschutz aber auch um die Frage, müssen Rauchpausen eingearbeitet werden? Es gibt schon Prämien für Nichtraucher und auch längere Arbeitszeiten für Raucher.

Wer raucht, muss länger arbeiten, zum Beispiel bei der Firma Mahle in Feistitz ob Bleiburg. Zumindest trifft das jene Mitarbeiter, die extra Rauchpausen konsumieren. Bislang ist Mahle der einzige Betrieb in Kärnten, in dem Raucher später Dienstschluss haben, als ihre nicht rauchenden Kollegen.

Vermehrt Fragen der Betriebsräte

Aber auch viele andere Unternehmen in Kärnten beschäftigen sich bereits mit dem Thema, bestätigte Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft der Privatangestellten.

Brandhuber: „Das ist ein sehr großes Thema, Betriebsräte kommen vermehrt mit diesen Fragen zu uns. Da ist es wichtig, dass man im Betrieb Regelungen trifft. Zum Beispiel, man macht Nichtraucherräume und Raucherräume, oder man macht Raucherinseln.“

Widerstand gegen längere Arbeitszeiten

Dass Raucher für die Zeit der Rauchpausen in den Betrieben extra ausstempeln müssen und sich dadurch die Arbeitszeit verlängert, stößt bei der Gewerkschaft aber auf Widerstand.

Streitkultur zum Thema

Die Radio-Kärnten-Streitkultur beschäftigt sich am Montag ab 21.03 Uhr mit diesem Thema. Radio Kärnten Streitkultur.

Brandhuber: „Ich sage nur, wo fange ich an, wo höre ich auf. Wenn ich mir einen Kaffee hole, muss ich dann auch ausstempeln? Wenn jemand krank ist und, wie Diabetiker, öfter etwas essen muss, muss der auch ausstempeln? Als Arbeitnehmervertretung sagen wir, es muss klare Regelungen geben, aber es kann nicht so sein, dass jede Minute, die ein Mensch privat verbringt, von der Arbeitszeit abgezogen wird.“

Aufklärung und Entwöhnungsprogramme

Ziel solle sein, die Raucher über Gesundheitsprogramme vom Rauchen weg zu bekommen. Die Industriellenvereinigung verweist auf eine ganze Reihe von Betrieben, die Gesundheit- und auch Raucherentwöhnungs-Programme anbieten.