Weihnachtsbaum aus Kärnten für Friaul

Schon seit Jahren hat es Tradition, dass besonders schöne Bäume aus Kärnten in Friaul Julisch Venetien als Weihnachtsbäume aufdestellt werden, als Zeichen der grenzenlosen Freundschaft. Wie die Fichte auf der Piazza in Cividale del Friuli.

2.000 Hektar umfasst das Revier Flattnitz des Bistums Gurk in der Gemeinde Metnitz. Auf der Bachalm, in 1.500 Meter Seehöhe, war das geeignete Exemplar rasch gefunden: An die 70 Jahre alt ist diese Fichte und 15 Meter hoch. Georg Rößlhuber, Forstmeister der Kirchenforste, sagte, der Baum entspreche den Kriterien, weil er langsam gewachsen sei. Dadurch habe er sehr buschige Äste, er wirke voll, und je voller ein Christbaum sei, desto schöner wirke er dann, wenn er geschmückt und erleuchtet sei.

Die „Christbaumaktion“ hat eine lange Tradition. Seit mehr als 20 Jahren bereitet das Land Kärnten jedes Jahr einer anderen Ortschaft in der Nachbarregion ein besonderes Weihnachtsgeschenk.

Alberich Lodron, Obmann Land- und Forstbetriebe Kärnten: „Ich denke es ist ein schönes Zeichen, dass ein Land über die Grenze hinweg einem anderen Land ein christliches Symbol überliefert. Das ist eine Aktion, Nachbarschaft, Freundschaft über die Grenzen hinweg, die man durchaus unterstützen sollte.“

Hintergrund war, dass in Italien per Gesetz lebende Christbäume, also geschlägerte Christbäume, nicht weiterverkauft werden dürfen. Und natürlich der Senza-Confini-Gedanke. Der gute Wille alleine reicht aber oft nicht, denn nicht immer verlief alles reibungslos, erinnert sich Thomas Koller, Begründer der Christbaumaktion: "Auf der Fahrt dorthin mit dem Christbaum sind wir von der Autobahnpolizei aufgehalten worden, weil er einen Meter hinten hinaus geragt hat. Wir durften schlicht und einfach nicht weiterfahren. Erst eine Intervention beim Provinzpräsidenten hat geholfen, die Autobahnpolizei zu überzeugen. Wir durften dann sogar im Konvoi bis nach Treviso fahren.

Einen Tag lang unterwegs

Nicht nur Verständnis für die Kultur der Nachbarn - diesmal war vor allem Fingerspitzengefühl beim Transport gefragt. Einen Tag lang dauerte die Reise des Baumes von der Flattnitz bis auf die Piazza in Cividale del Friuli. Die engen Gassen waren eine besondere Herausforderung. Die feierliche „Illuminierung“ des Kärntner Weihnachtsbaumes fand am 8. Dezember statt. Abgewickelt wird die Christbaumaktion in Italien durch den Verband der Land- und Forstbetriebe Kärnten.

Mario Deutschmann, Geschäftsführer Land&- und Forstbetriebe Kärnten, sagte: „Es hat einen eigenen Charme. Die schmalen Gassen und die Plätze in Italien sind natürlich nie ganz so geschmückt wie bei uns in Kärnten. Da versuchen wir natürlich auch, den Kärntner Weihnachtscharme nach Italien zu bringen.“ Bis zum Dreikönigstag wird der Weihnachtsbaum aus Kärnten die Piazza in Cividale del Friuli schmücken - als Symbol für die enge Verbindung der beiden Regionen.

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