Corgnolo verwandelt sich in Krippendorf
Die Pfarrkirche befindet sich im Herzen des Ortes. Die Kirche zum Heiligen Herz Jesu wurde 1924 geweiht. Errichtet wurde sie mit Spenden der Gemeindebürger. Zuvor befand sich an ihrer Stelle die Kirche des Heiligen Martin, die bereits 1335 urkundlich erwähnt wurde.
Zum Ursprung des Ortsnamens
Der Name des Ortes Corgnolo geht auf die Kornkirsch-Wälder zurück, der ihn umgeben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1353.
Hier war es auch, wo vor 20 Jahren das Krippendorf, das seither jedes Jahr zahlreiche Besucher aus Nah und Fern anzieht, seinen Ursprung hatte, erzählt Doriano „Moreno“ Di Monte, der „Kopf“ der Krippenbauer: „Wir haben etwas kleiner angefangen. Die ersten Häuschen befanden sich nur im Umkreis der Kirche - jetzt umfasst das Areal eineinhalb Hektar.“
Er erzählt weiter, dass früher - wie vielerorts üblich - jede Familie bei sich zu Hause ihre eigene Krippe hatte: „Das ist heute auch noch so - aber wir haben eben auch noch diese riesengroße gemeinsame Krippe, mit Darstellungen von Szenen aus dem Leben von Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem. Wir haben recht klein angefangen - mit der Zeit ist sie immer größer geworden.“
ORF
Altes Brauchtum in leerstehenden Häusern
Das Ortsbild von Corgnolo ist von den drei Zuflüsse der Roggia Corgnolizza geprägt. Eine Mühle und eine Reisschäl-Anlage wurden bis vor wenigen Jahrzehnten ebenfalls noch im Ort betrieben. Viele Corgnolesi, so heißen die Bewohner von Corgnolo, zogen in den vergangenen Jahren weggezogen. Übrig blieben viele alte und leerstehende Häuser. In ihnen wird - jetzt zur Weihnachtszeit - nachgestellt, was das Leben im Dorf früher einmal ausmachte.
ORF
Zu sehen ist zum Beispiel ein typisch friulanischer Fogolar, eine Frau beim Wäscheaufhängen, oder die Herstellung von Salami. Zu den Festtagen gehörte es auch dazu, dass in den Ställen Schweine geschlachtet und ihr Fleisch verarbeitet wurde. Alle halfen auch in diesem Fall zusammen, um ihre Gäste würdig bewirten zu können.
ORF
Dorfbemeinschaft hilft bei Aufbau zusammen
Doriano „Moreno“ Di Monte ist stolz darauf, dass die Dorfgemeinschaft zusammenhält und viele der Bewohner von Corgnolo ihre Freizeit opfern, um jedes Jahr das Krippendorf wieder zum Leben zu erwecken: „Wenn nicht alle zusammenhelfen wird das nichts. Es steckt viel Arbeit dahinter. Der Aufbau ist schon seit fast drei Monaten im Gange. Heuer hat uns ein Unwetter die ganzen Sachen, die wir schon aufgebaut hatten, zerstört. Es hat fast einen Monat gedauert, bis wieder alles wie vorher war. Es wird bis zur Eröffnung am Samstagabend dauern, bis wir wirklich alles hergerichtet haben."
ORF
Viel Fantasie gefragt
Einer, der es sich nicht nehmen lässt, bei den Aufbauarbeiten mitzuhelfen, ist Roberto Pinzani. Er ist von Anfang an mit dabei. Diesmal zählt es zu seiner Aufgabe, die römische Festung möglichst authentisch herzurichten. Damit ihm das gelingt hat er verschiedene Utensilien zusammengetragen, wie alte Seile, mit denen er die Zelte befestigt.
Roberto Pinzani: "Man muss sich schon etwas einfallen lassen. Diese Figuren bestehen nur aus Draht und einem Kopf - aber jetzt, wenn sie zugedeckt sind, sieht es wirklich so aus, als würde hier jemand schlafen. Man braucht Fantasie und Leidenschaft.“
ORF
Alle Gewänder werden handgenäht
Wenn alles fertig ist ziehen lebendige Gänse, Enten, Hühner, Schafe, Esel und Schweine die Stallungen, die jedes Jahr extra aufgebaut werden. Zudem bevölkern 300 lebensgroße Puppen das überdimensionale Krippendorf. Die Gewänder, die sie tragen, sind alle von den Frauen aus dem Ort handgenäht, erzählt Loretta Di Monte: „Die Arbeit läuft in zwei Phasen ab: die erste findet in einer kleinen Werkstatt statt, wo wir die ganzen Schneiderarbeiten erledigen und die Kleider anfertigen. So entstehen die unterschiedlichen Persönlichkeiten. Die zweite Phase ist, dass sie hier in den einzelnen Szenerien aufgestellt werden. Unsere Aufgabe ist es, ihnen den Feinschliff zu geben.“
Sendungshinweis:
Servus Srecno Ciao, 23.12.2017
Bei der Auswahl der Stoffe achten die Frauen darauf, dass alles möglichst authentisch aussieht: „Wir suchen möglichst grobe Stoffe, die auch zu den vergangenen Zeiten passen. Darüber informieren wir uns im Internet oder in Büchern. und dann versuchen wir, das auch so umzusetzen - wie man zum Beispiel einen Turban richtig drappiert. Für jedes Kostüm suchen wir das ‚gewisse Etwas‘, zum Beispiel freundliche, helle Farben, die sich vom Hintergrund abheben. So wirkt die Darstellung etwas lebendiger.“
ORF
Krippe bis 14. Jänner zu besichtigen
Wenn es dunkel wird, an den Wintertagen zur Weihnachtszeit, wird die Krippe von Corgnolo mit tausenden kleinen Lichtern erhellt. Wer die besondere Stimmung selbst erleben möchte, hat noch bis 14. Jänner Gelegenheit dazu - täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr. Die Krippenschau ist kostenlos zugänglich, um freiwillige Spenden wird gebeten.
Kontakt:
Pro Loco di Corgnolo
Via Aldo Moro, 9 (Parco Rovere)
I-33050 Corgnolo di Porpetto (UD)
Mail: prolocodicorgnolo@gmail.com
Telefon: 0039/348/3957732 oder 0039/340/0001740