Krippenfiguren ähneln Dorfbewohnern
Der Schnee ist Ende November auch im Kanaltal noch nicht bis in die Täler gefallen. Auf den ersten Blick ist von Weihnachtsstimmung auch in der kleinen Ortschaft Malborgeth nicht viel zu sehen. Die Geschichte des Kanaltales ist hier lebendig geblieben, viele Gebäude zeugen von der mittelalterlichen Vergangenheit des Ortes - so auch die Casa Oberrichter, ein aus der Bambergerzeit stammenden Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert.
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In stundenlanger Kleinarbeit sind Krippenfiguren entstanden, mit denen es eine besondere Bewandtnis hat.
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Für das handwerkliche und kreative Know-How steht Marina Gioitti von der Casa Oberrichter, die sich auch für den Erhalt der alten Bräuche im Kanaltal einsetzt.
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Marina Gioitti: „Ich denke, das es ein kleines Wunder ist. Es war eine Zeit voller Freude an der gemeinsamen Zusammenarbeit und die Freundschaft stand dabei im Mittelpunkt. Es gab keinen einzigen Moment der Spannung oder des Missverständnisses, der Konkurrenz. Wenn ich sie nicht gestoppt hätte, hätte die Gruppe 300 statt 150 Figuren produziert.“
Vielleicht kommt der große Zusammenhalt in Malborgeth daher, dass das „Dorf im Schrank“ durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die Ähnlichkeiten zwischen den Krippenfiguren und den Einwohnern sind nämlich alles andere als zufällig.
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Jede Puppe der Krippe hat ein lebendiges Vorbild - vom Schulmädchen bis hin zum Bürgermeister - und auch die Häuser Malborgeths dürfen im „Dorf im Schrank“ natürlich nicht fehlen.
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 1.12.12
Mehrsprachigkeit ist in Malborgeth Teil der Alltagskultur. Dass Deutsch, Slowenisch und Italienisch eine lebendige Verbindung behalten haben, dokumentiert ein dreisprachiges Buchprojekt zum weihnachtlichen Brauchtum des Kanaltales.
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Das Dorf im Schrank wird am 20. Dezember für die Weihnachtsfeier in die Kirche gebracht. Nach den Feiertagen wird die Krippe im etnografischen Museum in Malborgeth einen festen Platz bekommen.