Aufregung wegen „Hass-Posting“

Ein Posting des SPÖ-Personalvertreters Hannes Köberl über Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sorgt für Aufregung im Netz und Empörung bei den Parteien. Köberl entschuldigte sich mittlerweile.

Als völlig inakzeptabel bezeichnete Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser ein Posting von Personalvertreter Hannes Köberl auf dessen Facebook-Seite. Die darin getätigten Aussagen seien „nicht nur unwürdig, sondern auch auf das Schärfste zu verurteilen“, so Kaiser. Kaiser hatte erst am Donnerstag im Bundesrat über die sprachlichen Verrohung im Netz und Hasspostings gesprochen. Nur einen Tag später folgte die verbale Entgleisung in den eigenen Reihen. Folgendes war auf Köberls Facebook-Seite zu lesen:

Köberl Beleidigung Kurz

ORF

Kaiser dazu in einer Aussendung: „Hass im Netz – und dazu zähle ich auch Beleidigungen und Diffamierungen jeglicher Art – sind entschieden zurückzuweisen. Dieses Posting zeigt, dass alle Parteien noch sehr viel an Bewusstseinsbildung aufzuholen haben. Jeder tut gut daran, vor der eigenen Türe zu kehren“, so Kaiser.

Entschuldigung via Facebook

Mittlerweile entschuldigte sich Köberl für sein Posting - ebenfalls via Facebook. Auf seiner Facebook-Seite ist zu lesen: „Mein Posting war ein Fehler in der Emotion. Ich habe es auch schon wieder gelöscht. Es tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich hiermit öffentlich und in aller Form von dieser beleidigenden Wortwahl!“, schrieb Köberl wörtlich.

Team Kärnten fordert harte Konsequenzen

Die Reaktionen auf das mittlerweile gelöschte Posting seitens der anderen Parteien waren mannigfaltig. Das Team Kärnten sprach von einem „brutaler Glaubwürdigkeitstest fürs Kaisers Bemühungen“ gegen Hass im Netz. Es müsse „scharfe Konsequenzen“ geben - „in parteipolitischer, personaltechnischer und womöglich auch in strafrechtlicher Hinsicht“. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer erinnerte an den „Nazion“-Sager Luca Kaisers - mehr dazu in Luca Kaiser nach „Nazion“-Posting auf Platz 9 und sagte: „Wer zu solch einem Vokabular greift, ist nicht mehr länger tragbar“.

ÖVP „fassungslos“ über Entgleisung

Von der ÖVP hieß es, dass die SPÖ „zum wiederholten Mal“ mit einem „unappetitlichen und untergriffigen Posting“ gegen den Bundeskanzler auffalle. Nun sei allerdings der absolute Tiefpunkt erreicht. „Wenn diese ungustiösen Äußerungen SPÖ-Alltag sind, helfen auch die offenbar nur zum Schein geäußerten Bekundungen des Kärntner Landeshauptmanns gegen Hasspostings denkbar wenig“, so VP-Generalsekretär Karl Nehammer.