Luca Kaiser nach „Nazion“-Posting auf Platz 9

Wirbel gibt es um ein Twitter-Posting des Kärntner Landeshauptmann-Sohnes Luca Kaiser, der nun statt auf Platz sechs auf Platz neun der Kandidatenliste für die EU-Wahl kandidieren soll. Die Parteispitze wird nach Kärnten eingeladen.

Kaiser hatte im Jänner Österreich in einem Tweet als „Nazion“ bezeichnet. Die FPÖ sprach in einer Aussendung am Donnerstag von einer „inakzeptablen Grenzüberschreitung“ und fordert Luca Kaisers Rücktritt. Die SPÖ hält die „aufgeregten politischen Kommentare“ der politischen Mitbewerber in Bezug auf ein „vor neun Monaten verfasstes Posting“ für „völlig unglaubwürdig“.

FPÖ sieht Grenze überschritten

Wörtlich lautet der Tweet: „Österreich ist eine Nazion mit einem scheiß Innenminister. #kickl“. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erklärte nun, damals sei eine Grenze überschritten worden. „Österreich als Nazion generell zu beschimpfen und seine Wählerinnen und Wähler als Verbrecher darzustellen, ist eine inakzeptable Grenzüberschreitung.“ SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner müsse ein Machtwort sprechen.

Wortwahl in Aussendung zurückgenommen

Kaiser teilte daraufhin in einer Aussendung mit, dass er die Wortwahl zurücknehme. Der Tweet sei eine Reaktion auf Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) und dessen Aussage gewesen, er wolle Flüchtlinge in Lagern konzentrieren. Die Wortwahl sei aus einem emotionalen Moment heraus überspitzt gewesen und sei zu weit gegangen.

Luca Kaiser: „Mir ging und geht es einzig und allein darum, Österreich, seine Bevölkerung, unseren guten Ruf zu verteidigen und deutlich zu machen, dass Österreich mehr und größer ist, als diese Bundesregierung.“ Laut der SPÖ wird Luca Kaiser auf Platz neun, nicht wie ursprünglich geplant auf Platz sechs kandidieren. Er ist damit wohl an eine unwählbare Stelle gerückt.

SPÖ sieht „Kaiser-Bashing“ vor EU-Wahl

SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher sprach am Donnerstag in einer Aussendung von einem „Anfall populistischer Schnappatmung“ und „völlig überzogenen Reaktionen“, in denen mit „erhobenem Zeigefinger gegen Luca Kaiser zu Felde gezogen“ werde. Es könne sich jeder selbst ein Bild machen, der „nur eine Minute nach politischen Verbalausritten von Vertretern von FPÖ aber auch ÖVP im Internet suche“, so Sucher. „Wer im politischen Glashaus sitzt, sollte besser nicht mit Steinen werfen“.

Auch Landeshauptmann Peter Kaiser zeigte sich verärgert über die vom Bundesparteivorstand beschlossene Kandidatenliste für die EU-Wahl. In einer schriftlichen Stellungnahme äußerte er „großes Unverständnis“ dafür, dass der Kärntner Spitzenkandidat - sein Sohn Luca - auf den aussichtslosen Platz neun auf der EU-Wahlliste gereiht wurde. Platz 9 entspreche „nicht den Erfolgen und der Stärke, welche die SPÖ Kärnten in den vergangenen Jahren erreicht habe“, hieß es. Kaiser sagte, es entspreche auch nicht der Mithilfe der Kärntner SPÖ auf Bundesebene. Am Freitag kündigte er an, die Parteispitze zu einer Aussprache nach Kärnten einzuladen.

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