Handel und Tourismus mit Winter zufrieden

Die Schneearmut in den Tälern tut der Freude am Wintersport offenbar keinen Abbruch: Die Kärntner Skigebiete und der Handel verzeichnen eine gute Nachfrage, wenn auch wetterbedingt in dem einen oder anderen Skigebiet die Tagesgäste ausbleiben.

Der Unterschied zwischen Berg und Tal könnte im Moment größer nicht sein: Oben ist Winter, im Tal nicht. Der große Schneefall blieb in Kärnten - anders als im restlichen Österreich - bisher aus. Die Freude am Skifahren ist trotzdem da. Das merken auch die kleinen Skigebiete. Die Hrast in Feistritz im Gailtal etwa ist gerade bei Familien beliebt. Nicole Grafenauer aus Achomitz sagt, sie selbst sei schon als Kind hierher gekommen: „Es ist recht günstig, man hat die Kinder eigentlich immer im Blick.“

Sonja Tarmann, ebenfalls aus Achomitz, sagt, es wäre zwar schöner, wenn auch rundherum alles weiß wäre. Die Pistenverhältnisse seien dennoch super.

Schlepplift Hrast

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Skigebiet Hrast bei Feistritz im Gailtal

95 Prozent der Skipässe von Kärntnern gekauft

Welchen Zuspruch die Wintersport-Gebiete - vor allem von den Einheimischen - bekommen, zeigt sich daran, wie viele Kärntner Skipässe verkauft werden. Laut Geschäftsführer Wolfgang Löscher kommen 95 Prozent der Käufer aus Kärnten. Der Vorverkauf sei abgeschlossen und das Ergebnis sei mit einer „mehr als fünf prozentigen Steigerung gegenüber dem schon guten letzten Jahr“ ebenfalls erfreulich. Das Stimmungsbarometer in den Skigebieten zeige nach oben, so Löscher.

Ein Umfrage des ORF zeigt: am Nassfeld war im Dezember kein Zimmer mehr frei. Gut gebucht waren auch die Koralm, die Gerlitzen, Bad Kleinkirchheim und der Mölltaler Gletscher. Im Jänner würden sich die Skigebiete noch mehr Tagesgäste wünschen. Viele Kärntner nutzten den Dreikönigstag zum Eislaufen. Abgesehen vom Weißensee sind auch etwa der Hörzendorfersee oder der Rauschelesee freigegeben.

Wintersport Handel

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Kärntner Skipass im Schnee

Sportartikelhandel verzeichnet Plus

Im Handel ist die Lust am Wintersport ungebrochen, sagt Günther Paulic, Geschäftsführer eines großen Sporthandelunternehmens in Klagenfurt: „Wir rechnen immer in einem Zwei-Jahres-Schnitt. Wir haben ein zweistelliges Plus bis jetzt.“ Man sei heutzutage nicht mehr so von der Witterung abhängig. Der Winterstart sei in jedem Skigebiet planmäßig angelaufen. „Das hilft uns, dass es zu Kundeninteresse und Käufen kommt.“

Wintersport Handel

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Kunde probiert Rückenschutz aus

Kärntner investieren in Sicherheit

Besonders gefragt sei alles, was der Sicherheit dient: Rückenprotektoren, Lawinenrucksäcke oder Helme. Bei den Eislaufschuhen sind die Regale zum Teil leer, Kunden werden auf die nächsten Lieferungen vertröstet.

Wintersport Handel

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Lawinenrucksack

Investitionen in Erlebnisse und Schneeerzeugung

Damit Kärnten wettbewerbsfähig bleibe müssten in den nächsten zehn Jahren weitere Investitionen getätigt werden, heißt es von den Liftbetreibern: die Rede ist von 150 Millionen Euro. Neben Erlebnisangeboten auf der Piste müsse der Schwerpunkt weiterhin auf der Schneeerzeugung liegen.

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