Waldbesitzer leiden unter Borkenkäferplage
Die Plage ist schon von weitem sichtbar und wird von der Luft aus noch deutlicher. Seit dem Eisbruch 2014 wütet in Dobein bei Keutschach der Borkenkäfer. Alleine im vergangenen Jahr wurden hier 23.000 Festmeter Schadholz mit 800 Lkw-Zügen abtransportiert, um den Schädling aus dem Wald zu bekommen, bisher aber ohne Erfolg.
Landesforstdirektion
Situation ist nicht unter Kontrolle
Ein Verwalter kümmert sich seit Anfang des Jahres um den Besitz, er spricht von einer besorgniserregenden Situation. „Ich bezweifle, dass man es noch unter Kontrolle bringen kann. Da muss die Natur ein wenig mithelfen. Natürlich wird das befallstaugliche Material geringer, nachdem rund 150 Hektar Fichtenfläche bereits fehlen. Daher wird der Käfer immer weniger fressbares finden“, so Verwalter Markus Wedenig.
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Längst sind auch die angrenzenden Waldbauern betroffen. „Man sieht es von der Straße aus, es ist bei allen Nachbarn das Gleiche. Wir haben alle einen massiven Käferbefall“, sagt der Nachbar Andreas Ventinitsch. Die Situation wird dadurch verschärft, dass das befallene Holz nur schwer verwertet werden kann. Der Markt ist gesättigt, die Sägewerksbetriebe nehmen kaum Holz an, klagen die Waldbauern.
Landesforstbehörde von Ausmaß überrascht
Warum die Käferplage so lange nicht bemerkt wurde, ist vielen unverständlich. „Ich glaube, dass die Forstbehörde sehr spät auf die Situation reagiert hat“, sagt Thomas Kuschnig, einer der Nachbarn. Anders sieht es Bezirksforstinspektor Bernhard Pokorny. „Die Behörde hat hier nicht zugeschaut, sondern sie ist seit Jahren hier tätig. Das Ausmaß hat uns aber überrascht. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.“ Dazu zählen der sehr hohe Fichtenanteil und mit der allgemeinen Klimaerwärmung hat sich nicht nur im Keutschacher Seental, sondern auch der Bezirk der Schadensausmaß in den letzten Jahren vervielfacht, so Pokorny.
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Strategien zur Eindämmung erwünscht
Auf Landesebene wird die Entwicklung mit Sorge betrachtet, heißt es von Landesforstdirektor Christian Matitz. „Es handelt sich hier um ein Ausmaß, das wir in dieser Konzentration noch nie gehabt haben“, so Matitz. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation kommt wissenschaftliche Unterstützung aus Wien. Das Bundesforschungszentrum für Wald soll Strategien zur Eindämmung ausarbeiten.
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Abgestorbene Bäume als Stütze
Aus vielen Bäumen zog sich der Borkenkäfer wieder zurück, dennoch werden einige dieser Fichten nicht abgeholzt. Laut Markus Wedenig hat das eine besonderen Grund. „Das spielt für die Verjüngung des Waldes eine große Rolle. Die Fichten als Schattenspender und Stützgefüge für die Buchen und Tannen, die dazwischen drinnen stehen“, so Wedenig.