Waldbauern bangen um Schadholz

Vier Monate nach dem verheerenden Föhnsturm Yves liegen in den Unterkärntner Wäldern hunderttausende Festmeter Schadholz. Die Lager in den Sägewerken sind allerdings nahezu voll. Die betroffenen Waldbauern fürchten neben dem Wertverlust auch eine Borkenkäferplage.

Die Harvester arbeiten sich seit Wochen durch die Windwurfflächen im Raum Bad Eisenkappel, um das Holz zu ernten. Im steilen Gelände wurden zusätzlich knapp 30 Seilbahnen montiert, die das Holz aus den Berghängen ziehen.

Föhnsturm Aufräumarbeiten

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Die Harvester laufen auf Hochtouren

Schadholz liegt vor allem auf den Bergen

Während in den Tallagen bereits knapp 50 Prozent der Flächen bearbeitet sind, liegt auf den Bergen immer noch ein Großteil des Schadholzes im Wald. Der lange Winter hat die Aufräumverarbeiten verzögert. Damit das Holz nicht verpilzt und noch mehr an Wert verliert, muss es so rasch wie möglich aus den Wäldern gebracht werden. Aber: „Bei zwei Meter Schnee gab es bis vor circa einer Woche keine Möglichkeit dazu. Bisher wurden zehn Prozent aufgearbeitet“, so Forstverwalter Siegfried Gressl.

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Vor allem in den Berglagen ist der Abtransport schwierig

Vielen Waldbauern läuft die Zeit davon

Die Verzögerungen könnten den Waldbesitzern teuer zu stehen kommen. Wird das Holz nicht innerhalb der nächsten beiden Monate aufgearbeitet, droht der Wertverlust von bis zu 30 Prozent. Vielen läuft die Zeit davon. „Wenn ich mir das in meinem Bereich anschaue, bin ich vor Oktober nicht fertig. Das heißt, es wird zu Einbußen und Schäden kommen.“

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Die Waldbauern kommen mit dem Abtransport nicht nach

Abtransport dürfte weiter ins Stocken kommen

Ein zusätzliches Problem - die großen Holzmengen, die jetzt anfallen, können von den Sägewerken nicht so schnell verarbeitet werden. Der Abtransport ist bereits ins Stocken geraten. Bezirksforstinspektor Franz Pikl zufolge sollen die Zufuhrbeschränkungen in den nächsten Wochen noch stärker werden.

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Käferflug verweist auf große Population

Hinzu kommt die Gefahr einer Borkenkäferplage. Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage haben die Entwicklung der Käferpopulation begünstigt. Landesforstdirektor Christian Matitz: „Wir haben einen latent hohen Käferbestand, der Schadholzanteil der letzten drei Jahre ergab bis zu 350.000 Festmeter Käferschadholz - das ist ein anhaltend sehr hohes Niveau. Wir sehen es jetzt durch den Käferflug, das sehr viel Population vorhanden ist.“

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Viele Borkenkäfer gehen in die Falle - aber bei weitem nicht genug

Aufforstung braucht wohl Hilfe des Bundesheeres

Auch die Aufforstung der zahlreichen Kahlflächen wird für die Waldbesitzer kein leichtes Unterfangen. Einige hunderttausend Jungbäume müssen in den nächsten Jahren laut Forstgesetz gepflanzt werden. Bei der Bezirkshauptmannschaft wurde dafür bereits um Unterstützung des Bundesheeres angefragt.

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