Keine Verschnaufpause für Feuerwehrleute

Die Kärntner Feuerwehren sind am verlängerten Wochenende zu insgesamt 284 Unwettereinsätzen ausgerückt. Laut Landesalarm- und Warnzentrale standen mehr als 1.600 Feuerwehrleute im Einsatz. Weitere Unwetter sind vorhergesagt.

Wie die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) am Montag in einer Aussendung mitteilte, waren 159 Feuerwehren in ganz Kärnten gefordert. Von Donnerstag, dem Fronleichnamstag, bis Sonntag wurden 284 Unwettereinsätze gezählt. Besonders betroffen waren die Bezirke Spittal an der Drau, St. Veit an der Glan und Wolfsberg. Die 1.600 Feuerwehrleute mussten unter anderem überflutete Garagen und Keller auspumpen, Geröll aus Gärten schaufeln und verklauste Bäche ausbaggern.

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Georg Bachhiesl

Tiefdruckgebiete schuld an Unwettern

Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt sind in den kommenden Tagen weitere Unwetter möglich. Schuld daran seien kleine, aber stabile Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeer, sagte am Montag Meteorologe Gerhard Hohenwarter. Bereits seit mehr als einer Woche hält die Unwetterserie an. Nur ein Wetterumschwung könnte die Gewitterserie beenden, dieser sei aber nicht in Sicht, so Hohenwarter. „Die Tiefdruckgebiete sorgen immer wieder dafür, dass feuchte Luftmassen zu uns gelangen. Das führt dazu, dass feuchte, milde Luft aufsteigt, es beginnt zu regnen, der Regen fällt zu Boden, und die Sonne sorgt dann am nächsten Tag dafür, dass alles wieder von Neuem beginnt.“

„Böden bereits stark durchfeuchtet“

Deshalb bleiben die Feuerwehren auch in Alarmbereitschaft. „Die Wetterprognosen für die nächsten Tage lassen eher nichts Gutes erahnen“, warnte die LAWZ, die Böden seien mittlerweile stark durchfeuchtet: „Große Regenmengen sickern zum Großteil nicht mehr ein, sondern fließen an der Oberfläche ab und sorgen für Überschwemmungen.“ Gewitter könnten fast überall rasch entstehen und für weitere Unwettereinsätze sorgen.

Unwetter während der Aufräumarbeiten

Bereits am Sonntag vor einer Woche mussten die Einsatzkräfte mehr als hundertmal ausrücken, vor allem auch in den Nachtstunden. Schwerpunkte waren die Bezirke Spittal an der Drau, Villach und St. Veit. Besonders gefordert waren die Einsatzkräfte am verlängerten Wochenende. Am Fronleichnamstag, dem 31. Mai, rückten Feuerwehren in den Bezirken Spittal an der Drau und St. Veit an der Glan wegen starker Gewitter mehrmals aus. Straßen wurden vermurt, zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. Noch während der Aufräumarbeiten am Freitag zogen wieder Gewitter übers Land, erneut waren der Bezirk St. Veit und auch diesmal das Lavanttal betroffen, mehr dazu in Unwetter: Wieder Großeinsatz für Feuerwehren.

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FF Himmelberg

Auch Wasserrettung stand im Einsatz

Am Samstag sorgte ein heftiges Unwetter nicht nur für eine Verschiebung des Beginns des Fußballländerspiels zwischen Österreich und Deutschland im Klagenfurter Wörthersee-Stadion: Wegen stürmischen Windes gerieten zahlreiche Boote auf dem Wörthersee in Seenot. Feuerwehr, Polizei und Wasserrettung brachten alle gefährdeten Personen in Sicherheit, außerdem wurden mehrere herrenlos treibende Boote, die sich losgerissen hatten, geborgen, mehr dazu in Fußballfest gegen Erzrivalen Deutschland. Die Regenfront zog weiter Richtung Krappfeld im Bezirk St. Veit, Überflutungen und zahlreiche unpassierbare Straßen waren hier die Folge.