Tod in Zelle: Polizisten werden befragt

Nach dem Tod eines Spaniers in einer Zelle des Polizeianhaltezentrums Villach werden die Beamten von steirischen Kriminalisten einvernommen. Der 28-jährige Mann erstickte in der Zelle, nachdem die Matratze zu brennen begonnen hatte. Einiges deutet auf Suizid hin.

Das Innenministerium betraute das Landeskriminalamt Steiermark mit weiteren Ermittlungen, um nicht den Eindruck von Befangenheit zu erwecken. Untersucht wird, ob die Polizisten im Anhaltezentrum nach Vorschrift handelten. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt leitete ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Wie es aus Ermittlerkreisen heißt, deutet Vieles auf einen Selbstmord des Mannes hin. Dennoch wird in alle Richtungen ermittelt, wird versichert. Zuerst hieß es, dass Ergebnisse bereits in den nächsten Tagen oder spätestens in einer Woche vorliegen werden. Nun wurde bekannt, dass alleine das endgültige Obduktionsgutachten vier bis sechs Wochen brauchen werde, weil auch chemische und toxikologische Werte zu untersuchen sind.

An Rauchgasen erstickt

Am vergangenen Samstag zwischen 5.00 und 6.00 Uhr begann es in der Einmannzelle im Polizeianhaltezentrum zu brennen. Als die Beamten das Feuer entdeckten, war es bereits zu spät. Ein Polizist versuchte noch, den 28 Jahre alten Spanier zu retten, dabei erlitt der Beamte selbst eine Rauchgasvergiftung - mehr dazu in Toter in Zelle: Ermittlungen gegen Unbekannt. Der Mann war festgenommen worden, weil er in einem Lokal betrunken randaliert haben soll.

Raucher dürfen Utensilien behalten

Jeder Neuankömmling muss sich im Polizeianhaltezentrum entkleiden. Gürtel, Handys, Schuhbänder und Wertgegenstände müssen laut Vorschrift abgenommen werden. Rauchern können allerdings Zigaretten und Feuerzeug wieder ausgehändigt werden. In der brennenden Zelle wurde später jedenfalls ein Feuerzeug gefunden.

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