Toter in Zelle: Ermittlungen gegen Unbekannt
Wenn ein Häftling in Gewahrsam der Polizei oder der Justiz ums Leben kommt, ist das Landeskriminalamt für Kärnten zuständig. Das ist per Erlass so geregelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen Unbekannt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, ein DNA-Gutachten wurde in Auftrag gegeben. Man will damit jeden Zweifel über die Identität des Opfers ausschließen, hieß es am Montag von der Staatsanwaltschaft. Fragen des ORF, warum der Spanier festgenommen wurde, und ob er Zigaretten und Feuerzeug behalten durfte, wurden nicht beantwortet.
Das Polizeianhaltezentrum ist für kurze Anhaltungen nach Verwaltungsvergehen vorgesehen und hat in Villach 13 Plätze. Die Zellen sind im Tiefparterre der Villacher Polizei untergebracht, ein vor knapp 20 Jahren sanierter Gebäudeteil.
ORF
Rauchmelder nicht gesetzlich vorgeschrieben
Alle baubehördlichen Auflagen seien damals eingehalten worden, hieß es am Samstag von der Polizei. Nicht baubehördlich vorgeschrieben ist der Einbau von Rauchmeldern - ein solcher hätte dem 28 Jahre alten Spanier möglicherweise das Leben retten können. Der Mann war nach angeblich aggressivem Verhalten in einem Lokal festgenommen und allein untergebracht worden - mehr dazu in Tod in Polizeizelle: Mann erstickt.
ORF
Sieben Häftlinge konnten bei dem Brand rechtzeitig in einen anderen Gebäudeteil gebracht werden. Ein Polizist versuchte, den 28 Jahre alten Spanier zu bergen, was ihm nicht gelang. Er erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde vorübergehend im Klinikum in Klagenfurt behandelt, die Feuerwehr löschte den Brand.
ORF
Spanier wurde routinemäßig durchsucht
Ein Sachverständiger muss die Brandursache klären, beispielsweise ob der Häftling trotz Durchsuchung ein Feuerzeug in die Zelle mitnahm. Der Mann sei routinemäßig durchsucht worden, hieß es auf ORF-Anfrage am Sonntag.