Schießstätte: Streit um Gutachten

Seit Monaten beschweren sich in Klagenfurt Anrainer und eine Bürgerinitiative über den Schießplatz im Stadtteil Viktring. Ein Gutacher soll nun die Lärmbelästigung prüfen. Die Initiative befürchtet jedoch Befangenheit, denn ein Sachverständiger sei selbst Sportschütze im Verein.

Das Gutachten soll objektiv zeigen, wie groß die Lärmbelästigung für die knapp 400 Anrainer, darunter auch das Kinderheim Josefinum, nahe der Schießstätte in Viktring tatsächlich ist. Die Lärmmessungen Mitte August sollen entscheiden, wie es mit der Schießstätte weitergeht. Die Bürgerinitiative „Stoppt den Schießlärm“ bezweifelt nun aber die Unabhängigkeit des Gutachtens, denn ein Gutacher könnte befangen sein, meint Sprecher Franz Ahm. Recherchen hätten ergeben, dass einer der Gutachter selbst an der Schießstätte schießt. Für die Bürgerinitiative hat die Auswahl der Experten, die an der Messung beteiligt sind, deswegen eine schiefe Optik.

Stadtrat von Objektivität überzeugt

Der zuständige Sport-Stadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ) bestätigt, dass ein Landesbediensteter, der an den Lärmmessungen beteiligt ist, selbst Sportschütze in Viktring ist. Dennoch kann er die Zweifel der Bürgerinitiative nicht nachvollziehen: „Ich gehe davon aus, dass jeder Bedienstete, der sein Amt ausübt, dies auch korrekt macht, denn sonst müssen wir von einem Amtsmissbrauch ausgehen." Der betroffene Gutachter sei zudem ausschließlich für die Bedienung eines der Messgeräte zuständig. Das für die weitere Vorgehensweise ausschlaggebende Gutachten werde von einem unabhängigen Mediziner aus Oberösterreich verfasst, so Pfeiler.

Die Bürgerinitiative ist jedenfalls entschlossen, dem Schießlärm ein Ende zu bereiten. „Notfalls bis zum Höchstgericht“, meint Ahm. Der Schützenverein könne z. B. nach Glainach oder St. Veit übersiedeln. Dass eine Lärmmessung durchgeführt wird, begrüßt die Initiative prinzipiell. Man gehe nun davon aus, dass diese korrekt durchgeführt werde.

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