Schießstätte Viktring: Konflikt verschärft
„Die Schüsse beim angrenzenden Schießplatz im Bereiche eines Landschaftsschutzgebietes stellen eindeutig eine maximale Stressbelastung unserer Kinder und unserer engagierten Mitarbeiter dar“, sagte die Psychologin Petra Arnusch, die Leiterin des Jugendheimes Josefinum in einer Aussendung. Therapeutischer und pädagogischen Auftrag sei es, die Stressbelastung der Kinder und Jugendlichen zu reduzieren. Die Lärmbelastung würde diesem Auftrag „massiv entgegenwirken“, sagte Arnusch.
Jugendheim schließt sich Bürgerinitiative an
Arnusch: „Die meisten unserer 110 Kinder kommen mit einem großen Rucksack an Erlebten zu uns. Meist zeigen sich die Symptome in Form von Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefiziten, Lernschwächen, Formen von Übererregtheit des Gehirns. Weitere Symptome sind eine erhöhte Aggressivität bzw. Gereiztheit. Aus diesem Grund benötigen unsere Kinder ein ruhiges entspanntes Umfeld innerhalb der Wohnumgebung.“ Alle Therapien im Freien, wie Spielpädagogik, heiltherapeutisches Voltigieren und Sport seien konstant dem unsäglichen Lärm ausgesetzt, kritisierte Arnusch. Die Leiterin des Josefinums sagte, sie schließe sich mit ihrem Mitarbeiter-Team der Bürgerinitiative „Stoppt den Schießlärm in Viktring“ an.
ORF
Mehr Lärm durch größere Waffen
Die Schießstände stehen mitten in einem Waldstück oberhalb der Treimischer Teiche in Viktring. Die Schießstätte gibt es zwar schon seit 1970, mittlerweile werde aber auch mit Großkaliber geschossen, lautet die Kritik. Der Lärm habe sich dadurch erheblich gesteigert. Bei einem Lokalaugenschein des ORF im Juni weigerten sich die Schützen, zu Demonstrationszwecken zu schießen.
Franz Ahm, der Sprecher der Bürgerinitiative fordert von der Politik nun einen Zeitrahmen, in dem das Problem gelöst werden soll. Die Anrainer hätten keine Möglichkeit etwas - etwa durch eine Einhausung oder eine Absiedelung - zu ändern, sagte Ahm.
ORF
Schützenverein beruft sich auf gültige Bescheide
Der Schützen- und Sportverein Sponheim beruft sich auf gültige Bescheide, im Wald schießen zu dürfen. Die Wohnhäuser stehen nahe der Schießstände, über 400 Menschen sollen betroffen sein. Die meisten Anrainer wohnen dort schon länger, als es die Schießstätte gibt.
Links:
- Konflikt zwischen Sportschützen und Anrainern (kaernten.ORF.at; 7.6.2014)