Carinthischer Sommer mit „Musiksalons“

Vertrautes und Neues verspricht der traditionsreiche Carinthische Sommer unter Neo-Intendant Holger Bleck: Der Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsform, den „Carinthischen Musiksalons“, fand auf Schloss Pöckstein statt.

Die Idee hinter der neuen Veranstaltungsreihe der „Carinthischen Musiksalons“ ist, dass der Carinthische Sommer an verschiedenen Orten - auch im Frühling, Herbst und Winter - stattfinden soll. Intendant Holger Bleck will mit den Musiksalons „nicht nur besondere Musik, Kammermusik, präsentieren, sondern auch Orte“ und beides miteinander verbinden.

Beim Auftakt der Veranstaltungsreihe auf Schloss Pöckstein „küssten“ das Acies Quartett und die Wiener Sopranistin Lisa Rombach das Tafelzimmer des Schlosses musikalisch mit „Im Namen der Rose“ wach -Herzstück des kammermusikalischen Programms war eine Komposition Johanna Doderers, die für ihren Liederzyklus Gedichte Ingeborg Bachmanns vertonte.

Konzert Schloss Pöckstein

ORF/Barbara Frank

Auftaktveranstaltung des „Carinthischen Musiksalon“

Offizielle Schlosseröffnung steht bevor

Der „Carinthische Musiksalon“ hätte gleichzeitig der offizielle Auftakt zur Eröffnung von Schloss Pöckstein werden sollen. Es seien aber noch einige Arbeiten ausständig, sagte Schlossbesitzer Thomas Telsnig: „Es freut uns natürlich außerordentlich, dass wir mit der ersten großen Veranstaltung im Haus schon den Carinthischen Sommer hier haben. Es sollen noch viele weitere Veranstaltungen in den restlichen Jahreszeiten folgen.“

Konzert Schloss Pöckstein

ORF/Barbara Frank

Nach der Sanierung werden drei Stockwerke von Schloss Pöckstein für Veranstaltungen genutzt

Freimaurer-Symbole gut erhalten

Schloss Pöckstein ist kunsthistorisch gesehen Österreichs bedeutendstes früh-klassizistisches Denkmal. Besonders interessant für eine ehemalige Bischofsresidenz ist, dass die Symbole der Freimaurerei an den 230 Jahre alten Wänden nach deutlich erkennbar sind.

Historiker Wilhelm Deuer sieht darin ein Zeichen für das offene Denken Kaiser Josef II.: „Es verwundert daher nicht, dass ein offizieller Kirchenfürst in seinem Arbeitsraum freimaurerische Symbole erstaunlich offen gezeigt hat.“

Konzert Schloss Pöckstein

ORF/Barbara Frank

Die Wände im zweiten Stockwerk des Schlosses zieren teils 230 Jahre alte Wandmalereien und Tapeten

Multifunktionales Veranstaltungszentrum entsteht

Seit zweieinhalb Jahren wird das Schloss saniert, noch im Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann sollen drei Stockwerke des Schlosses genutzt werden. Im Parterre entstehen ein Cafe, ein Restaurant, ein Shop und ein Fremdenverkehrsamt.

Der erste Stock ist für kirchliche Veranstaltungen, auch Hochzeiten und Taufen vorgesehen, der zweite Stock mit seinen Prunkräumen für Kultur- und Wirtschaftsveranstaltungen. In den nächsten Monaten solle auch der Schlosshof saniert werden. Irgendwann soll auch der historischen Schlossgarten wiederhergestellt werden. Das Ziel des Schlossbesitzers ist, den Tourismus im Gurktal nachhaltig anzukurbeln.

Bislang nur Zusage für Landesförderungen

Über die bisher zur Schlosssanierung eingesetzten Geldmittel hüllt sich der Schlossherr in Schweigen. Fakt sei, dass das Land Förderungen zugesagt habe, überwiesen worden sei bisher noch nichts. Die nächsten Carinthischen Musiksalons führen auf Schloss Ebenthal, nach Innerteuchen und in das Kärntner Landesarchiv.

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