355 Kärntner müssen zur Dialyse

Am Donnerstag ist Weltnierentag. In Kärnten warten derzeit rund 80 Menschen auf eine Spenderniere, 355 müssen regelmäßig zur Dialyse. Blutdruck und Diabetes führen oft zu Nierenproblemen, man kann einiges tun, um seine Nieren zu schützen.

Die meisten Menschen in Kärnten, die auf eine Spenderniere warten, sind zwischen 60 und 80 Jahre alt. Im Durchschnitt warten sie drei bis vier Jahre auf ein neues Organ. Der ehemalige Bankdirektor Rudolf Zarre kommt seit dreieinhalb Jahren in das Dialyse Institut in Klagenfurt. Dreimal pro Woche wird sein Blut von einer Maschine gereinigt und gefiltert, das dauert jedesmal mehr als vier Stunden.

Nieren Dialyse

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„Gibt schlimmere Krankheiten“

Mit der ersten Dialyse werde man für eine Spenderniere gelistet, so Zarre. Er steht auf der Warteliste schon recht weit oben: „Man muss grundsätzlich eine positive Lebenseinstellung haben. Es gibt Krankheiten, die schlimmer sind, zum Beispiel Krebs.“ Die ärztliche Leiterin des Dialyseinstituts Dr. Jilly, Kyra Borchardt sagte, es sei ein gewaltiger Einschnitt, den man physisch und psychisch sowie sozial verarbeiten müsse. Wichtig sei daher das Verhältnis zwischen Arzt, Schwestern und Patienten, so Borchhardt.

Sendungshinweis:

Kärnten heute am 11. März 2015

„Mit Dialyse keine Lebensqualität“

Brigitte Tomaschitz hat die Dialyse hinter sich, sie lebt seit vier Jahren mit einer neuen Niere: „Die Lebensqualität hat sich sehr verändert, ich kann alles essen, kann wieder wegfahren. Mit Dialyse war es keine Lebensqualität.“ Es müssen viele Faktoren zusammenpassen, damit der Körper eine fremde Niere nicht abstößt, sagte Dietmar Geissler, Primarius der ersten medizinischen Abteilung am Klinikum Klagenfurt: „An schnellsten geht es, wenn man einen Familienspender hat. Der muss natürlich auch gesund sein und wird immer öfter in Anspruch genommen.“

Dialysepatienten „umgeschichtet“

Etwa 700 Stunden pro Jahr verbringt ein Dialysepatient auf einer Dialysestation. Der Streit um die Ärztegehälter hinterließ auch hier seine Spuren: Wegen Sparmaßnahmen wurden zum Beispiel im LKH Villach Patienten vom Abend auf eine andere Schicht umverteilt, kritisierte der Obmann der Interessensgemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten, Gernot Waste. Das könne nicht am Rücken der Patienten ausgetragen werden. Die KABEG wies die Vorwürfe zurück, die Qualität der Versorgung bleibe erhalten.

Nieren Dialyse

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Die Maschine ersetzt die Nieren für eine gewisse Zeit.

Sieht man von einer genetischen Disposition ab, gibt es einiges, das man für die Nierengesundheit tun kann: Nicht rauchen, genügend trinken, Medikamente nur bei Bedarf nehmen, sie belasten die Nieren. Ganz wichtig sei es laut Experten, einmal im Jahr die Blutwerte kontrollieren zu lassen.