Dobratsch: Naturjuwel im Dreiländereck

Im Naturpark Dobratsch sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Initiativen durch EU-Förderprogramme realisiert worden. Die erste Kärntner Naturparkschule in Arnoldstein ist eine davon. Dort steht neben dem grenzübergreifenden Sprachprojekten die Natur im Mittelpunkt des Lehrplans.

Vor 13 Jahren wurde der Dobratsch zu Kärntens erstem Naturpark. Das Bergsturzgebiet der Schütt ist das älteste Naturschutzgebiet Kärntens und bekannt für seinen Artenreichtum. Eine Erholungs- und Ausflugsoase nahe dem Dreiländereck und Heimat einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.

Dobratsch Federaun Schütt Gailtal

ORF/Petra Haas

Naturpark-Infrastruktur und Projekte EU-gefördert

EU-Kofinanzierungen ermöglichten zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Bereichen. So wurden zum Beispiel Raufußhühner, Steinhühner und Greifvögel im Naturpark erforscht und zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen - wie etwa der Stollenwanderweg, Relaxliegen und die Naturpark-Info auf der Aichingerhütte - geschaffen. Insgesamt wurden mehr als drei Millionen Euro in den vergangenen Jahren durch EU-Mittel, kofinanziert von Bund und Land, in der Region investiert.

Naturpark Dobratsch

ORF

Robert Heuberger, Landesregierung

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao; 24. Jänner 2015

Robert Heuberger vom Amt der Kärntner Landesregierung: „Ob das die Maßnahme ELA-Naturschutz, ob das die Maßnahme LEADER-Ländlicher Raum ist bis hin zu den grenzüberschreitenden Kooperationen mit Italien, Slowenien. Wir haben aber auch große EU-Projekte, die bis nach Dänemark und Süditalien wirken, mit angesprochen, wo wir zum Beispiel touristische Kooperationen aufgebaut haben. Über EU-Kofinanzierungen haben wir letztendlich auch den österreichischen Tourismus-Innovationspreis gewonnen.“

Naturparkranger und Naturparkschule

Auch in die Bildung wurde investiert - zum Beispiel durch die Einsetzung sogenannter „Naturparkranger“, die Besuchern Wissenswertes zur Tier- und Pflanzenwelt im Naturpark Dobratsch näherbringen, aber auch in der ersten Kärntner Naturparkschule in Arnoldstein. Hier wird den Schülern gerade im Rahmen einer Ausstellung die Vielfalt der Tierwelt im Naturpark Dobratsch - am Beispiel der Schmetterlinge - näher gebracht. Mehr als tausend verschiedene Schmetterlingsarten leben im Naturpark Dobratsch. Die Begeisterung für die Natur und ihre Schätze scheint bei den Schülern dadurch geweckt zu werden.

Schmetterlinge

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Schüler über ihre Lieblingsschmetterlinge

Lara Krawanja: „Der Schmetterling ist mein Lieblingstier, weil ich finde ihn so schön und er ist so klein. Wir haben Zeichnungen darüber gemacht und dann haben wir sie oben aufgehängt und dann dürfen wir sie wieder mitnehmen nach Hause.“

Fritz Pikal: „Die Nonne ist mein Lieblingsschmetterling - weil sie grau ist, eine meiner Lieblingsfarben, und sie lebt in einer Fichte.“

Naturpark Dobratsch

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Tobias Lackner: „Ich weiß, wie man die Nacht- und Tagfalter auseinander hält: Durch die Fühler. Die Tagfalter haben am Kopf soetwas wie eine Tablette. Bei den Nachtfaltern gehen die Fühler auf der Seite überall hinaus.“

Thomas Wank: „Das nennt man Gürtelpuppe, weil es ausschaut wie ein Gürtel, so wie bei einer Hose. Bis sie dann geschlüpft ist braucht es ein bis zwei Monate. So wird dann ein Schmetterling daraus aus einer Gürtelpuppe.“

Kinder im Naturpark Dobratsch

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Regelmäßige Exkursionen in den Naturparkraum

Im sogenannten „Naturparkraum“ können die Kinder das Erlernte spielerisch festigen. Für die Schüler stehen regelmäßig auch Exkursionen in den Naturpark Dobratsch auf dem Stundenplan. Es ist ein Abenteuerspielplatz vor der Haustüre, sozusagen.

Nepomukbrücke Naturpark Dobratsch

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Die neu errichtete Nepomukbrücke

Neu errichtetes Tor in den Naturpark

Die neu errichtete Nepomukbrücke über der Gail gilt als „Tor“ in den Naturpark Dobratsch von Süden her. Sie wurde durch das LEADER-Programm „Förderung des ländlichen Raumes“ initiiert. Die alte Nepomukbrücke war eine Holzbrücke, die im Jahr 1949 bei einem Hochwasser weggespült wurde. Die neue Brücke schließt das Radwegnetz von Arnoldstein bis Fürnitz und weiter nach Villach. Dies hat positive Auswirkungen auf den Tourismus, da der Radweg ein Abschnitt des Alpen-Adria-Radweges ist, der von Salzburg über Kärnten bis an die Adria bis Grado führt.

Naturpark Dobratsch

ORF

„Kinder lernen bewussten Umgang mit Natur“

Eveline Schwenner, Direktorin der „Naturparkschule Arnoldstein“ sagte: „Die Kooperation mit dem Naturpark Dobratsch hat uns sehr viel gebracht. Wir haben auch eine Evaluierung gemacht, wo die Eltern Fragebögen ausgefüllt haben und wir sehr gut abgeschlossen haben. Ich glaube, das Wichtigste ist aber, dass die Kinder einen bewussten Umgang mit der Natur erlernt haben. Was für uns auch ganz, ganz wichtig ist, dass die Kinder - wenn sie bei uns etwas sehen oder lernen - eben diese Outdoor-Gänge, die wir haben, dass sie das auch mit den Eltern und mit den Großeltern wieder machen und so eigentlich auch die Bevölkerung indirekt zur Natur oder sich im Naturpark wohlfühlt.“

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 24. Jänner 2015

Spezialitäten aus der Region

Mit der Zeit zu gehen, aber auch Althergebrachtes zu bewahren ist das Motto der Bäckerei Wiegele in Nötsch. Hier wird noch nach traditionellen Rezepten Brot gebacken. Seit fünf Jahren bietet die Bäckerei - als Partner des Naturparks - auch hausgemachte Spezialitäten aus der Region an. Witgar Wiegele: "Wir haben fünf, sechs Bauern, mit denen wir regelmäßig die Produkte austauschen. Wir haben von ihnen die Produkte und ergänzen unsere Produktpalette super. Wir machen auch Werbung für Ab-Hof-Läden, Buschenschenken und wir haben rund um den Dobratsch super Bauern, mit denen wir zusammen die Regionalentwicklung ein bisschen vorantreiben. Das geht nur mit qualitativ hochwertigen Produkten und Kunden, die das auch schätzen.

Neuer Schwerpunkt: „Altes Wissen“

In der nächsten Förderperiode will sich das Team des „Naturpark Dobratsch“ unter anderem dem Schwerpunkt „Altes Wissen“ widmen. In einer eigenen Datenbank soll es gesammelt werden. Auch die Forschungen entlang der Dobratsch-Südwand sollen vorangetrieben werden - im Zuge von grenzübergreifenden Forschungskooperationen. Auch ein eigenes Naturpark-Zentrum soll entstehen. Solche Maßnahmen sollen auch Arbeitsplätze sichern und neue entstehen lassen. Dadurch soll dazu beigetragen werden, dass der Naturpark Dobratsch mit seinen vielen Facetten auch in Zukunft für Besucher aus Nah und Fern ein Anziehungspunkt bleibt.