Adlersruhe vor dem Zerfall gerettet

Die Erzherzog-Johann-Hütte, die höchstgelegene Schutzhütte Österreichs, nur wenige hundert Meter unter dem Gipfel des Großglockners, war vom Verfall bedroht. In den letzten Jahren wurde bereits kräftig in den Umbau investiert.

Zurzeit stehen die letzten Arbeiten auf der Baustelle auf rund 3.400 Meter Seehöhe an. Seit dem Jahr 2000 sind in die Hütte 1,8 Millionen Euro investiert worden. Die Gesamtkosten haben die Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten sowie die Großglockner Hochalpenstraßen AG getragen. Zuletzt werden noch die Kläranlage und die Wasseraufbereitung in der einzigen Hütte des Österreichischen Alpenklubs erneuert.

Ohne Hubschrauber geht gar nichts

Die Bauarbeiten im Hochgebirge sind ein enormer Aufwand. Ohne Hubschrauber geht gar nichts. Das gesamte Werkzeug und Material wurde zur Adlersruhe geflogen. Auch jeder Kubikmeter Beton wurde aus dem Tal, das 1.500 Meter tiefer liegt, zur Hütte geflogen.

Adlersruhe Renovierung Großglockner

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Gefährliche Arbeit: Die Kunststofftanks für die Kläranlage werden eingeflogen

Wetter bremste die Arbeiten

Immer wieder ziehen Wind und Wolken unter Österreichs höchstem Berg auf, das bremst die Arbeit. Kunststofftanks für die neue Kläranlage mussten versetzt werden. Es ist gefährliche Schwerstarbeit im steilen Gelände. Die raue Witterung verhinderte oftmals auch die Transporte mit dem Hubschrauber.

Wetter

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Die Arbeiten in dünner Luft, in einer Höhe von 3.400 Metern, sind nichts für Empfindliche. Wegen des Wetters gab es immer wieder Verzögerungen. Gleichzeitig drängte die Zeit, weil der Winter bald wieder zurückkehrt.

Gerhard Dörfler

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Gerhard Dörfler

Dörfler: Adlersruhe ist ein Denkmal

Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler: „Die Adlersruhe ist ein Monument zwischen Berg, Tourismus, Natur und Nationalpark, und deshalb war es mir wichtig, dass die Finanzierung zustande kommt. Damit können wir sagen, dass im Nationalpark die Umweltrahmenbedingungen stimmen.“

Johannes Hörl von der Großglockner Hochalpenstraßen AG: „Die Hochalpenstraße ist genauso wie die Adlersruhe mit dem ‚Erlebnis Großglockner‘ verbunden, aus diesem Grund sind wir sehr gern bereit, Verantwortung dafür zu übernehmen.“

Sendungshinweis:

„Kärnten Heute“, 27.8.2012

Lebensdauer der Gebäude nur 25 Jahre

Johannes Bauer vom Alpenklub wies darauf hin, dass die Gebäude im Tal eine Lebensdauer von rund 70 Jahren haben. Auf dem Berg allerdings, mit den extremen Wetterbedingungen, liege die Lebensdauer nur zwischen 20 bis 25 Jahren.

Bergsteiger

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Die Bergsteiger, die auf den Gipfel wollen, interessiert die Baustelle jedoch wenig. Sie sind froh, hier oben übernachten oder rasten zu können und etwas zu essen zu bekommen - auch beim wildesten Wetter.