Betreuung nach der Krebstherapie
Nach einer kräftezerrenden Akuttherapie werden Krebspatienten therapeutisch meist sich selbst überlassen. Die Angst vor einer Neuerkrankung ist groß, viele fallen in eine Depression. Im Rehab-Zentrum „Humanomed“ in Althofen wird entgegengesteuert, die Patienten werden nach der Akuttherapie weiter betreut.
250 Patienten im ersten Jahr
250 Patienten, zu zwei Dritteln Frauen, wurden im ersten Jahr des Pilotprojektes nach einer Krebstherapie psychologisch und körperlich behandelt. Der Großteil dieser Patienten waren Brustkrebspatientinnen, gefolgt von Patienten mit Darm- und Prostatakrebs sowie Lymphomen. Mehr als die Hälfte der Patienten kamen aus Kärnten, gefolgt von Wien, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.
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Behandlung für Körper und Seele
21 Tage dauert eine Therapie. Teilnehmen können alle Krebspatienten, die eine erste Behandlung hinter sich gebracht haben und nun tumorfrei sind. Die Onkologische Rehabilitation richtet sich an Körper und Seele, sie kommt für Patienten in Frage, die an tumor- oder therapiebedingten Schäden leiden. Die Kosten für die Therapie übernimmt die Pensionsversicherung. Das Pilotprojekt ist für drei Jahre mit 40 Betten in Althofen angelegt und soll schließlich auf 80 Betten ausgeweitet werden.
„Lebenssituation der Patienten verbessern“
Die ärztliche Leitung unterliegt den Onkologie-Spezialisten Dietmar Geissler und Johann Klocker. Eine gezielte Rehabilitation sei wichtig für die nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation, so Geissler. Geissler ist Leiter der Leiter der Arbeitsgruppe „Rehabilitation, Nachsorge“ des Onkologiebeirates im Gesundheitsministerium und an der Entwicklung eines Onkologischen Rehabilitationskonzepts für Österreich beteiligt.
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Pilotprojekt für ganz Österreich
Das Projekt ist auf Initiative der Humanomed gestartet worden. Man sei stolz, das Pilotprojekt der Pensionsversicherungsanstalt für die Onkologischen Rehabilitation nach Kärnten geholt zu haben, sagt Humanomed-Geschäftsführer Werner Hörner.
Die Therpie ist österreichweit einzigartig. In Zusammenarbeit mit der KABEG ist das Projekt möglich geworden. Die Onkologischen Rehabilitation sei ein gutes Beispiel für die Kooperation zwischen Betreibern öffentlicher und privater Gesundheitseinrichtungen, so KABEG-Chefin Ines Manegold. Mit Geissler und Klocker hätten zwei Ärzte des Klinikum Klagenfurt die ärztliche Leitung der Onkologischen Rehabilitation in Althofen übernommen.
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 23. November 2011